„Jumma“ ist die kollektive Bezeichnung der 11 indigenen Völker der Chittagong Hill Tracts.
„Jumma“ ist die kollektive Bezeichnung der 11 indigenen Völker der Chittagong Hill Tracts.
Wie leben sie?
Die beiden größten Völker der Jummas sind die 350.000 zählenden Chakma und die Marma. Die Angehröigen dieser beiden Völker sind Buddhisten. Andere sind Hindus, Christen oder praktizieren ihre eigene Religion.
Die Chittagong Hill Tracts sind steil und zerklüftet, was den Anbau von Lebensmitteln erschwert.
Um ihr Land optimal zu nutzen, betreiben die Jumma eine Form des Wanderfeldbaus. Sie bauen in einem kleinen Teil ihres Gebietes Nahrung an. Nach der Ernte ziehen sie in eine andere Gegend weiter und erlauben dem bisher bebauten Boden sich zu erholen.
Die ortsübliche Bezeichnung für diese Art der Landwirtschaft ist Jhum, weshalb diese Stämme den Namen Jumma tragen. Das Volk der Mru lebt, entfernt von den anderen Jumma-Völkern, auf den Berghöhen in Häusern auf hohen Stelzen.
Welchen Problemen stehen sie gegenüber?
Die Regierung Bangladeschs betrachtet die Chittagong Hill Tracts seit langem als ungenutztes Land, auf welchem sie arme bengalische Familien ansiedeln kann. Sie ignoriert dabei offensichtlich die dort lebenden Jumma.
So wurde aus den einstmals einzigen Bewohnern der Chittagong Hill Tracts in den letzten 65 Jahren eine Minderheit. Zusätzlich zur Verdrängung durch die Siedler, welchen von der Regierung das beste Land zugewiesen wird, waren sie lange Zeit der Gewaltausübung des Militärs Bangladeschs ausgesetzt.
Seit Bangladesch im Jahre 1971 unabhängig wurde, wurden in einem Völkermord-Feldzug Jumma ermordet, gefoltert, vergewaltigt und ihre Siedlungen niedergebrannt.
Als Antwort auf diese Attacken wurde eine politische Partei der Jumma gegründet, die Jana Samhati Samiti-Partei, der auch ein militärischer Flügel angeschlossen ist.
1997 unterzeichneten die Jumma mit der Regierung einen Friedensvertrag, der einigen der schlimmsten Gräueltaten ein Ende setzte.
Doch trotz sich verbessernder Umstände erfahren die Jumma auch noch nach Jahren weiterhin Gewalt und den Diebstahl ihres Landes. Aktivisten werden eingeschüchtert und Vergewaltigung und andere Menschenrechtsverletzungen sind weit verbreitet.
Land wird immer noch von der Armee und von Siedlern gestohlen, die von der Regierung unterstützt werden.
Wie hilft Survival?
Survival arbeitet seit vielen Jahren mit den Jumma. Wir decken die Verletzungen ihrer Rechte auf und die Gewalt, die sie erfahren und protestieren dagegen. Survival übt Druck auf die Regierung Bangladeschs aus und unterstützte so die Unterzeichnung des Friedensvertrags 1997.
Obwohl sich die Umstände ein wenig verbessert haben, sind die Probleme der Jummas noch nicht gelöst. Survival setzt seine Arbeit mit den Jumma fort und fordert die Rückgabe des ihnen gestohlenen Landes, das Ende der militärischen Besetzung der Chittagong Hill Tracts und eine gewisse Autonomie für die Jumma, damit sie ihr eigenes Land und ihre eigene Zukunft kontrollieren können.
Wie können Sie helfen?
Schreiben Sie hier einen Brief für die Jumma.
Spenden Sie für Survivals Kampagnen zum Schutz der Rechte der Jumma und anderer indigener Völker.
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