Brasilien: Verzweiflung über Mord an Guarani-Anführerin
4 November 2014
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Eine indigene Gemeindesprecherin der Guarani wurde im zentral-westlichen Brasilien ermordet, nachdem sie sich für die Rückgabe des angestammten Landes ihres Volkes eingesetzt hatte.
Die 27-jährige Marinalva Manoel wurde wahrscheinlich vergewaltigt und erstochen. Ihre Leiche wurde Samstag im Graben neben einer Schnellstraße gefunden.
Im vergangenen Monat war Marinalva Manoel mit einer Delegation von Guarani-Sprechern 1.000 Kilometer weit in die Hauptstadt Brasília gereist, um zu fordern, dass Behörden ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen und den Guarani ihr Land wiedergeben, bevor weitere Indigene getötet werden.
Der Guarani-Rat Aty Guasu, welcher die Forderungen der Indigenen vertritt, hat die Behörden in einem Brief dazu aufgerufen, den Täter ausfindig zu machen. Außerdem proklamierte der Brief: „Keine Guarani-Tötungen mehr!”
Sprecher der Guarani werden regelmäßig attackiert und von Söldnern getötet, die von Viehzüchtern beauftragt werden. Die Farmer nehmen das Land der Indigenen in Besitz und erzielen durch Zuckerrohr, Soja und Viehhaltung große Gewinne, während die Guarani in Reservate und Lager am Straßenrand gedrängt werden.
Die Guarani leiden ohne Zugang zu ihrem Land unter alarmierenden Raten von Mangelernährung, Gewalt und Suizid, weshalb sie manchmal kleine Flächen ihres angestammten Gebietes wiederbesetzen, dass ihnen in den letzten Jahrzehnten geraubt wurde. Sieben Guarani-Gemeinden, darunter auch Marinalva Manoels Gemeinde, die kürzlich Wiederbesetzungen durchführten, drohen aktuell Zwangsräumungen, die sie wieder von ihrem Land verdrängen könnten.
Guarani-Sprecher Eliseu Lopes sagte gegenüber Survival International, der globalen Bewegung für die Rechte indigener Völker: „Wir kämpfen um unser Land und werden nacheinander getötet. Sie wollen uns alle loswerden. (…) Wir sind in einem Zustand der Verzweiflung, aber wir werden nicht aufgeben.”