Kenia: Nach Ausweisung folgt Gewalt an indigenem Volk
13 Dezember 2011
Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Ein indigenes Volk in Kenia droht in Gewalt zu versinken, nachdem zwei Natur- und Tierschutzorganisationen das traditionelle Land der Gruppe gekauft haben.
Kenias Laikipia Distrikt war seit Jahrhunderten Teil des traditionellen Gebietes der indigenen Samburu, bis die US-Organisationen The Nature Conservancy (TNC) und die African Wildlife Foundation (AWF) das Land für US$ 2 Millionen kauften, das zuletzt offiziell Kenias ehemaligem Präsidenten Daniel arap Moi gehörte.
Kurz nach dem Verkauf begannen kenianische Polizisten eine Serie brutaler Vertreibungen: Die Dörfer der Samburu wurden niedergebrannt, ihre Tiere getötet und gestohlen und Männer, Frauen und Kinder angegriffen. Survival International wurde kürzlich berichtet, dass ein Ältester “kaltblütig” erschossen wurde.
2.000 Samburu-Familien leben nun in provisorischen Hütten am Rand des betroffenen Gebietes. 1.000 weitere Familien wurden gezwungen das Gebiet vollständig zu verlassen.
Die Lebensbedingungen sind katastrophal und die Ressourcen knapp. Survival wurde berichtet, dass Frauen und Kinder aus Angst vor der Polizei und trotz starker Regenfälle im Freien übernachten. Eine Dokumentation des britischen Senders Channel 4 hielt die extremen Zustände in den Eland Downs auf Film fest.
Kenia ist ein beliebtes Reiseziel. Die Region selbst war zuletzt 2010 in den Schlagzeilen, als Prinz William sich nur 65 Kilometer entfernt mit Kate Middleton verlobte.
Nach den Übergriffen durch die Polizei klagten die Samburu gegen AWF und Ex-Präsident Moi, um ihre Landrechte zu schützen. Eine Verfügung des Gerichts, alle weitere Gewalt gegen die Samburu zu stoppen, wurde jedoch ignoriert.
Obwohl das Gerichtsverfahren noch nicht beendet ist, hat AWF das Land kürzlich an die kenianische Regierung “verschenkt”. Die Samburu haben diesen Zug als “Affront gegen die Justiz” beschrieben.
Kenias Minister für Wald und Wildtiere sagte im Parlament: “Dieses Stück Land wurde uns gespendet … wir nehmen die Spende an. Dies deckt sich mit dem Erfordernis unsere Wildtiere zu schützen, die für uns ein wirtschaftlicher Goldesel sind.”
Auf dem Land lebt eine Vielzahl von Tierarten, darunter seltene Zebras und schwarze Nashörner. Die Geschäftsführung von AWF hat den Schutz von Laikipia als perfektes Mittel beschrieben, um den “Tourismus zu stimulieren.”
Ein Gemeinde-Sprecher beschrieb AWFs Handlungen als “gegensätzlich zu den Interessen von Kenias Kindern, die ironischerweise die besten Hüter der Wildtiere sind”.
Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: “Dass die Samburu im Namen des Naturschutzes aus ihrer Heimat vertrieben werden, sollte von all jenen entschieden abgelehnt werden, die an Fairness und Gerechtigkeit glauben. Sie wollen einfach weiter auf dem Land leben und es schützen.”
Survival hat die Vereinten Nationen aufgefordert dringend zu handeln, um die Gewalt zu stoppen und die Samburu zu unterstützen (Brief herunterladen, pdf, 75KB)