Indien: Sicherheitskräfte gehen gegen heiliges Fest vor
24 Februar 2012
Diese Seite wurde 2012 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Sicherheitskräfte gehen hart gegen die indigenen Dongria Kondh vor, die sich auf ein religiöses Fest auf Indiens umkämpftem Berg Niyamgiri vorbereiten.
Hunderte Dongria wollen am Wochenende den Niyamraja-Feierlichkeiten auf dem heiligen Niyamgiri-Berg beiwohnen. Sie werden dort auch den Schwur leisten, ihren Berg niemals zu verlassen.
Der Niyamgiri-Berg steht im Zentrum eines umstrittenen Bergbauprojektes des Rohstoffkonzerns Vedanta Resources, welcher die kostbaren Bodenschätze Niyamgiris erneut ins Visier genommen hat.
Die Dongria haben sich vehement gegen die Ausbeutung ihres Berges gewehrt, aber Kritik an dem geplanten Bergbauvorhaben bleibt riskant.
Survival International liegen Berichte von Festnahmen und Prügel vor. Allein in der vergangenen Woche wurden sechs Treffen aufgelöst, bei denen Speisen für das Fest organisiert werden sollten.
Giridhari Patra vom Niyamgiri Protection Committee sagte: “Die Einschüchterung und Bedrohung der Dongria vor einem ihrer wichtigsten Feste ist nicht zu entschuldigen. Der Berg ist Sitz ihres Gottes und die Grundlage ihrer Identität. Wir werden ihn nie an Vedanta übergeben.”
Im Jahr 2010 ging die Meldung über den Sieg des indigenen Volkes gegen den Bergbaugiganten um die Welt, der einen Tagebau zur Förderung von Aluminiumerz auf dem Berg plant.
Doch jetzt ist die Lebensgrundlage der Dongria Kondh erneut in Gefahr: Am 9. April wird eine Berufung in dem Streit vor Indiens Oberstem Gericht verhandelt.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Es ist beschämend, dass die Polizei die Dongria bei den Vorbereitungen auf ihr heiliges Fest schikaniert. Niyamgiri bedeutet den Dongria alles – es muss ihnen erlaubt werden, dort weiterhin zu leben. Der Sieg der Dongria war eine Inspiration für indigene Völker weltweit. Im April werden daher alle Augen auf das Oberste Gericht schauen.”