Tansania: Landraub könnte 'das Ende der Massai und der Serengeti' bedeuten
28 März 2013
Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Letzte Woche hat die tansanische Regierung ein neues “Schutzgebiet” auf dem Land der Massai angekündigt. Der Gemeinde-Anführer Samwel Nangiria sagt dies würde “das Ende der Massai und des Serengeti-Ökosystems” bedeuten.
In Loliondo widersetzen sich die Massai vehement der Enteignung des Gebietes, auf dem ihre Dörfer liegen, und sie haben geschworen, um ihr Land zu kämpfen.
Die eindrucksvolle Landschaft der Serengeti ist als Safari-Reiseziel weltberühmt. Doch die Massai, für die dieses Land ihre Heimat ist, wurden im Namen des Naturschutzes schon aus einem Großteils des Gebietes vertrieben.
Obwohl die Regierung behauptet, das Land sei als Korridor zur Wanderung des Wildes zwischen dem Serengeti-Nationalpark und dem Maasai Mara-Nationalpark in Kenia notwendig, wurde das Gebiet 1992 an ein Safari-Jagdunternehmen, Ortello Business Corporation (OBC), verpachtet. Die Massai und ihre Tiere sollen im Namen des Naturschutzes das Gebiet verlassen, während es wohlhabenden Touristen erlaubt wird “Großwild” zu jagen, das sich im Gebiet aufhält.
Seit Jahren wehren sich die Massai gegen die Übernahme ihres Landes durch OBC. 2009 wurden ganze Dörfer vollkommen zerstört und das Vieh ging verloren, als sie von Land vertrieben wurden, das an OBC verpachtet worden war. Seit Jahren verschlimmert sich die Lage und die Regierung hat das neue Schutzgebiet als “Lösung” angekündigt. Zugunsten des Naturschutzes, der Jagd und des Tourismus haben die Massai aber schon so viel Land verloren, dass sie sich nicht erlauben können, noch mehr zu verlieren.
Ein Massai-Mann aus einem der bedrohten Dörfer sagte zu Survival: “Die Menschen sind stark und bereit zu kämpfen, um sich gegen die Enteignung ihres Landes zu wehren.”
Die gesamte Gemeinde, einschließlich lokaler Politiker, wird in Loliondo am 2. April ihr “wichtigstes Treffen je” organisieren, um einen gemeinsamen Plan zum Schutz ihrer Gebiete und ihrer Lebensweise zu beschließen.