Brasilien: Behörden vertreiben illegale Farmer von Yanomami-Land
12 Mai 2013
Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Die brasilianischen Behörden haben eine Operation begonnen, in deren Rahmen elf illegal errichtete Farmen vom Gebiet der Yanomami entfernt werden, um das Land an die Indigenen zurückzugeben.
Bislang wurden in der Gegend von Ajarani im brasilianischen Bundesstaat Roraima mindestens drei Farmen geschlossen. Berichten zufolge ist der Name des Betreibers Abrão Pires Mateus.
Die Operation ist das Ergebnis von intensiver Lobbyarbeit und Protesten der Organisation Hutukara, welche die Interessen der Yanomami in Brasilien vertritt. Hinzu kam Druck von Seiten des Ministério Público, einer originär brasilianischen Rechtsinstitution. Außerdem hatten Indigene und die Indigenen-Behörde FUNAI zur Klärung eine Expedition unternommen.
1992 hatte der brasilianische Staat Yanomami-Land zur ausschließlichen Nutzung durch die Indigenen abgegrenzt. Es handelte sich um einen historischen Sieg, nachdem Zehntausende von Goldschürfern, die auf Yanomami-Gebiet vorgedrungen waren, für eine Verwüstung gesorgt hatten.
Doch nach wie vor sind in der Gegend illegale Goldgräber am Werk. Sie verschmutzen die Flüsse und stellen eine Bedrohung für das Leben der unkontaktierten Yanomami dar. Die Farmer in Ajarani haben Teile des Waldes der Yanomami illegal abgeholzt.
Das Land der Yanomami ist von entscheidender Bedeutung für ihre Existenz und ihr Überleben. Davi Kopenawa, ein Yanomami-Schamane, der als “Dalai Lama des Regenwaldes” bekannt ist, erklärte gegenüber Survival: “Unser Land muss respektiert werden. Unser Land ist unser Erbe – ein Erbe, das uns schützt.“
Nun feiern die Yanomami den Beginn der Operation zur Entfernung illegaler Farmer von ihrem Land. Sie drängen darauf, dass die restlichen Farmen ebenfalls schleunigst beseitigt werden.
Survival hat die Yanomami seit Jahrzehnten unterstützt und fordert, die illegalen Eindringlinge auf Yanomami-Land nicht nur in Brasilien, sondern auch in Venezuela zu beseitigen.