Rückblick 2013: Gründe zum Feiern für indigene Völker
19 Dezember 2013
Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Zum Jahresende zeigt Survival Internationals neue Fotostrecke, welche Ereignisse indigenen Völkern 2013 Anlass zum Feiern gaben.
Von suspendierten Bergbaugenehmigungen in Kolumbien bis zur einstimmigen Ablehnung einer Bauxit-Mine in Indien durch die Dongria Kondh, haben indigene Völker 2013 wichtige Erfolge im Kampf um ihr angestammtes Land erreicht.
- In Brasilien feierte im März eine brasilianische Guarani-Gemeinde, nachdem die Regierung ihr angestammtes Land als indigenes Gebiet zu ihrer exklusiven Nutzung anerkannt hatte. Die Guarani haben fast all ihr Land an Viehzüchter, Soja- und Zuckerrohrplantagen verloren. Ihre Anführer werden immer wieder Opfer von Mordanschlägen.
- Die schockierende Geschichte der Awá, des bedrohtesten Volkes der Welt, erreichte im November Millionen von Menschen, als lange Artikel über ihr Schicksal in den Ausgaben von Vanity Fair und Sunday Times erschienen. Beide Artikel wurden begleitet von Aufnahmen des weltbekannten brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Seit dem Start von Survivals Awá-Kampagne haben den brasilianischen Justizminister über 55.000 E-Mails mit der Forderung erreicht, die illegalen Siedler und Holzfäller vom Land der Awá auszuweisen.
- Survivals Aufruf zu einem Urlaubsboykott für Botswana bewegte drei Reiseanbieter ihre Touren auf Eis zu legen, aus Sorge über die Misshandlung der letzten jagenden Buschleute Afrikas. Während Botswanas Regierung mit Hochglanzfotos von Buschleuten um Touristen wirbt, vertreibt sie die Indigenen gleichzeitig von ihrem angestammten Land und untersagt ihnen das Jagen.
- In Indien verliehen indigene Völker ihrer Stimme Ausdruck, nachdem der Oberste Gerichtshof bis dahin einmalige Gemeinde-Konsultationen angeordnet hatte. Die Dongria Kondh konnten dabei ihre Ansichten über einen Tagebau auf ihrem Land deutlich machen: Alle Dörfer lehnten die Pläne des Bergbauriesen Vedanta Resources ab.
- Die Kampagne ‘Stolz statt Steinzeit’ in Indien, die das tiefsitzende Vorurteil, dass indigene Völker “rückständig” und “primitiv” sind, herausfordert, konnte im November einen wichtigen Erfolg verbuchen: The Hindu, eine der größten englischsprachigen Zeitungen der Welt, verpflichtete sich, indigene Völker nicht länger als “primitiv” zu bezeichnen.
Nixiwaka Yawanawá, ein Amazonas-Indianer, der 2013 mit Survival arbeitete, um die Rechte indigener Völker zu verteidigen, sagte: “Indigene Völker schafften es 2013, ihren Stimmen Gehör zu verschaffen. Doch sie werden noch immer unterdrückt. 2014 werden die Augen der Weltöffentlichkeit auf Brasilien und die Fußballweltmeisterschaft gerichtet sein. Eine gute Gelegenheit für uns, der Welt unseren Kampf um unser angestammtes Land zu zeigen. Ich hoffe, dass die brasilianische Regierung bei der Einhaltung der Landrechte indigener Völker eine Führungsrolle einnehmen wird – und das andere folgen werden.”
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Diese Auswahl von Erfolgen für indigene Völker 2013 steht exemplarisch für Survivals Arbeit. Unsere Priorität ist es, die Verletzung der fundamentalsten Menschenrechte indigener Völker zu stoppen. Zudem wollen wir die öffentliche Meinung weltweit ändern, damit Regierungen und Unternehmen mit Verbrechen nicht mehr davon kommen. Es ist eine langwierige, nicht sehr glanzvolle und oft unsichtbare Aufgabe, aber über 40 Jahre Arbeit mit indigenen Völkern haben gezeigt, dass es das wohl sinnvollste und effektivste Mittel für langfristigen Wandel ist.”
Hinweis an die Redaktion:
- Survivals Bildergalerie ist für eine Veröffentlichung verfügbar. Bitte kontaktieren Sie uns vorab unter [email protected]