Liebe*r Survival-Unterstützer*in,
es ist 20 Jahre her, dass Marcos Veron brutal zu Tode geprügelt wurde. Er war einer der prominentesten indigenen Anführer*innen Brasiliens und seine Ermordung erfolgte auf Befehl eines Viehzüchters, der ihn und seine Guarani Kaiowá-Gemeinde von ihrem angestammten Land vertrieben hatte.
Ich traf Marcos erstmals im Jahr 2000, drei Jahre vor seinem Tod, als Survival ihn nach Europa einlud. Viele unserer Unterstützer*innen haben ihn damals sprechen hören – heute bitten wir dich um Hilfe, damit wir Marcos‘ Volk noch stärker unterstützen können.
Marcos Veron hatte auch einen Guarani Kaiowá-Namen: Ava Taperendy oder „Mann des hellen Pfades“. Ein sehr treffender Name, denn sein Mut und seine Entschlossenheit wiesen den Weg nach vorn und inspirierten die vertriebenen Guarani-Gemeinden, ihr Land zurückzugewinnen. Als Teil der Landrückeroberungen, die als retomadas bekannt sind, nahm Marcos ein Stück Erde in die Hand und aß es mit den Worten: „Das ist mein Leben, meine Seele. Wenn ihr mir mein Land nehmt, nehmt ihr mir das Leben.“
Marcos Tod war nicht der letzte. Viele Guarani befinden sich noch immer in einem verzweifelten Kampf um ihr angestammtes Land. Sie wurden von ihrem Land vertrieben, als es von der Agrarindustrie übernommen wurde. Viele von ihnen leben auch Jahrzehnte später noch unter Plastikplanen am Rand der Fernstraßen. Wenn sie versuchen, auf ihr Land zurückzukehren, werden sie brutal angegriffen. Aber sie werden nicht aufhören, für ihr Zuhause zu kämpfen. Clara, eine der Anführer*innen der Laranjeira Nhanderu-Gemeinde und Freundin von Survival, musste kürzlich im Krankenhaus behandelt werden, nachdem sie während einer retomada von der Militärpolizei angeschossen wurde. „Einen Moment lang hatte ich das Gefühl, ich würde sterben, weil mich das Gummigeschoss in den Kopf traf und es so schmerzhaft war. Körperlich, emotional und seelisch. Es ist nicht leicht, aber diejenigen, die nicht aufgeben, werden oft belohnt“, sagte sie.
Survival wird auch nicht aufgeben. Wir arbeiten seit Jahrzehnten eng mit den Guarani zusammen und führen die internationale Kampagne für die Anerkennung ihrer Gebiete an. Mit Hilfe deiner Spenden haben wir über die schreckliche Gewalt gegen sie und andere indigene Völker in Brasilien berichtet, ihre Geschichten geteilt, Lobbyarbeit bei den Behörden und Unternehmen geleistet, ihre retomadas unterstützt und ihnen internationale Aufmerksamkeit verschafft. Clara sagt dazu: „Als ich eingesperrt war ... habe ich viel an euch gedacht, an euch, die ich liebe, an euch, meine Unterstützer*innen ... Wir vertrauen Survival sehr. Vor allem wegen des Talents, das Nhanderu [unser Schöpfer] euch gegeben hat, um sich der Welt zu stellen, wie wir es tun.“
Wie Marcos es bereits vor mehr als 20 Jahren getan hat, bitten die Guarani heute Survival um internationale Unterstützung in ihrem verzweifelten Kampf um das Land, das ihnen rechtmäßig gehört. Survival steht ihnen zur Seite. Wir hoffen, dass auch du ihnen beistehen wirst. Bitte spende, um unsere Arbeit mit den Guarani und anderen bedrohten indigenen Völkern zu unterstützen.
Herzlichen Dank
Fiona Watson
Leiterin für Forschungs- und Lobbyarbeit
Survival International
PS: Als Förder*in leistest du einen besonders wichtigen Beitrag zu unserer Arbeit, da wir so langfristig planen und indigene Völker zuverlässig unterstützen können. Indem du dich unserem Freundeskreis anschließt, hilfst du uns auch, in Notsituationen schnell zu reagieren.