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Bergbau bedroht die Indigenen in den Philippinen
Die Palawan leben relativ abgeschieden im Süden von Palawan, eine Provinz und Hauptinselgruppe der Philippinen.
Tausende neuer Siedler und ein Bergauboom, unterstützt von der philippinischen Regierung, gefährden die Palawan.
Die Palawan bauen ihre Nahrung auf kleinen Flächen im Wald an. Bevor sie ein Stück Land für die Landwirtschaft roden, konsultieren und beschwichtigen sie mehrere Geister und interpretieren Vorzeichen in ihren Träumen.
Wildschweinfleisch ist bei den Palawan am beliebtesten. Bevor sie diese Tiere fangen, müssen sie den „Meister der Schweine“ um Erlaubnis bitten.
Die Palawan glauben auch, dass Bienen ihren eigenen „Meister“ haben, den nur die beljan (Schamanen) während ihrer Trance sehen können.
Einige Gemeinschaften führen alle sieben Jahre eine Zeremonie durch, in der sie „die Welt reinigen“ und ihr kosmisches Gleichgewicht wiederherstellen.
Die Palawan sammeln und verkaufen Harz, Rattan-Roh und wilden Honig. Sesshafte Palawan-Gruppen bauen Reis und Kokosnüsse an und züchten Nutztiere, zum Beispiel Kühe, Büffel oder Schweine.
Der Bau von Bergwerken hat es einigen Palawan-Gemeinschaften bereits schwer gemacht, genug Nahrung anzubauen und zu jagen. Teile ihres Waldes wurden verwüstet, ihre Flüsse sind versiegt und ihre heiligen Stätten wurden zerstört.
Das Vorhaben Nickel im großen Stil abzubauen, würden viele Hektar Wald vernichten und damit den verletzlichsten Palawan ihre Lebensgrundlage entziehen.
Bergbau
Bergwerke in Palawan haben bereits Waldflächen verwüstet, Überschwemmungen ausgelöst und Flussbetten und Ackerland austrocknen lassen. Außerdem sind heilige Stätten zerstört worden.
Die Firma MacroAsia, Eigentümer ist der Milliardär Lucio Tan, plant auf dem angestammten Land der Palawan in der Nähe des Bergs Mt. Gantong und in dem Gebiet Mantalingahan ein Bergwerk zu bauen.
Die dort lebenden Gemeinschaften sind besonders bedroht und könnten den Verlust ihres Lande nicht überleben.
Die in London ansässige Bergbau-Gesellschaft Toledo Mining Corporation besitzt erhebliche Anteile an einer Nickel-Mine, welche ebenfalls das Land der Palawan bedroht.
Eine andere Firma, die Rio Tuba Nickel-Bergbaugesellschaft, plant, in der Gegend Bulanjao am südlichen Zipfel der Insel aktiv zu werden. Der Wald in dieser Gegend versorgt indigene Gemeinden und Siedler mit lebensnotwendigem Trinkwasser.
Rio Tuba Nickel hat bereits eine Straße gebaut, die ernste Umweltschäden angerichtet hat, zum Beispiel Erdrutsche, Bodenerosion und Abholzung der Gebiete, die als Wasserspeicher dienen.
Im Rahmen eines Programms der lokalen Regierung sind Tausende Hektar Palmöl-Plantagen und andere Plantagen für den Anbau von Biodiesel in Palawan angelegt worden.
Die Auswirkungen auf die Artenvielfalt sind verheerend und die Menschen der Region können die Ressourcen ihres Landes immer weniger in der herkömmlichen Art und Weise nutzen.
Die Palawan sind weder über die Bergbauprojekte noch über die Palmöl-Plantage ausreichend in Kenntnis gesetzt worden.
Der philippinischen Regierung gelingt es außerdem nicht das Indigenous Peoples Right Act (IPRA) umzusetzen, mit dem die Identifizierung, Erfassung und die Anerkennung des Landes von indigenen Völkern gesichert werden soll. Die Bergbau-Projekte auf der Insel Palawan verstoßen eindeutig gegen das IPRA und andere philippinische Gesetze.
Glaube
Eines der Grundprinzipien, auf denen das Leben der Palawan basiert, ist das Konzept ingasiq, was „Mitgefühl“ bedeutet. Dieses Konzept ist eine Richtschnur für all ihre Handlungen und betont die Bedeutung von Großzügigkeit und Mitgefühl gegenüber anderen.
Ihre Zeremonien, Gebete, Gesänge und Heilungs-Tänze sind alle Teil von dem, was die Palawan adat et kegurangurangan nennen, „die Sitten der Vorfahren“.
Die Palawan glauben, dass das Universum vertikal und in 14 verschiedene Schichten unterteilt ist. Die Seelen der beljan, der Schamanen, können zu diesen anderen Ebenen reisen, um „die Welt zu heilen“ und das kosmische Gleichgewicht wiederherzustellen.
Schamanen werden nicht als besondere oder heilige Personen betrachtet. Sie sind jedoch diejenigen, die – entweder im Traum oder während einer Trance – in die unsichtbare Welt eintreten und mit übernatürlichen Wesen in Kontakt treten. Schamanen können Störungen erkennen und beheben, welche Krankheiten im Körper eines Patienten verursachen. Außerdem sind sie gewöhnlich Experten in der Anwendung von Heilpflanzen.
Gute Gesundheit hängt von dem Gleichgewicht des Körpers und seiner „Lebenskraft“ (kuruduwa) ab. Ohne kuruduwa entsteht eine Störung, die den Körper anfällig macht für Krankheiten und Angriffe von schlecht gesinnten Geschöpfen.
Das Land und der Wald
Die Gottheit der Palawan ist Empuq (der Herr oder der Eigentümer), er ist der Schöpfer aller Dinge in der Welt. In den Bergen leben andere wohlwollende Geschöpfe.
Die Palawan glauben, dass eine große Anzahl von Dämonen im Wald lebt. Dämonen, lenggam, sollen die Hüter von giftigen und beißenden Tieren sein, wie Skorpione und Schlangen.
Wenn in einem Gebiet zu viele Tiere gejagt und bestimmte Bäume gefällt werden kann dies dazu führen, dass diese Kreaturen Menschen angreifen.
Die Palawan
Die Palawan leben im Süden der Palawan-Inseln in den Philippinen. Ihre Heimat ist das Gebirge im Binnenland und die Tiefebenen.
Sie zählen ungefähr 40.000 Angehörige. Einige der Gruppen im Binnenland leben sehr abgeschieden und haben nur wenig Kontakt zur Außenwelt.
Die Palawan betreiben Wanderfeldbau. Dabei roden sie kleine Flächen im Regenwald und bauen Nahrungsmittel an. Nach einiger Zeit ziehen sie weiter und der Wald kann sich regenerieren.
Sie bauen Trockenreis an, dem sie eine „menschenähnliche Persönlichkeit“ zuschreiben. Außerdem sammeln sie Honig und jagen Wildschweine.
Im Jahr 2000 wurde die Insel mit einer Ringstraße erschlossen, mit der Tausende neuer Siedler aus anderen Teilen der Philippinen angelockt wurden. In der Folge wurden viele Palawan weiter ins Inland gedrängt.
2006 beschloss die Regierung den Bergbau in der Region agressiv voranzutreiben. Der Präsident rief zu einer Wiederbelebung der Minenaktivitäten im ganzen Land auf. Die Palawan-Gemeinschaften sind dadurch zusätzlich bedroht.
Hunderte von Anträgen für den Bau von Bergwerken wurden gestellt, um auf dem Land von indigenen Gemeinden Nickel, Chromeisenerz und andere Rohstoffe zu fördern. Betroffen sind auch die Gebiete, in denen die Palawan leben.
2008 wurde dann ein 25-jähriger Stopp für kleine Bergbaubauprojekte verhängt. Großangelegte Vorhaben werden jedoch weiterhin stattfinden, besonders in den Gebieten, die von schutzlosen und abgeschiedenen Palawan-Gemeinschaften bewohnt sind.
Tagebau würden das Gebirge und die Wälder verwüsten, die Flüsse und das Meer verschmutzen und die Grabstätten der Palawan zerstören, welche heilige Orte und wichtige geographische Orientierungspunkte in ihrer Kultur sind.
Survival führt gemeinsam mit lokalen Organisationen eine Kampagne, um Bergbauprojekte auf dem Land der Palawan zu stoppen, die ohne deren tatsächliches volles und informiertes Einverständnis initiiert werden.
Wir rufen außerdem die philippinische Regierung dazu auf, die Landrechte der Palawan offiziell anzuerkennen und ihre Gebiete zu schützen, so wie durch philippinisches Recht bereits vorgesehen.
“Schreiben Sie hier einen Brief an die philippinische Regierung und unterstützen Sie Survivals Kampagne >>”:https://www.survivalinternational.de/aktivwerden/briefeschreiben/palawan
Werde für die Palawan aktiv
Ihre Unterstützung ist entscheidend für das Überleben der Palawan. Es gibt mehrere Möglichkeiten zu helfen.
- Schreiben Sie einen Brief an den Minister für Umwelt und Natürliche Rohstoffe und bringen Sie Ihre Besorgnis zum Ausdruck
- Schreiben Sie der philipinischen Botschaft oder dem Konsulat in ihrem Land oder Ihrem oder Ihrer Abgeordneten im Parlament
- Spenden Sie für die Palawan Kampagne (und andere Kampagnen von Survival)
- Werden Sie für Survival in Ihrer Umgebung aktiv
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