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Die Groß-Andamaner
Unter den vier indigenen Völkern auf den Andamanen war die Kolonisation im 19 Jahrhundert für die Groß-Andamaner am verheerendsten.
Die Groß-Andamaner, als die sie heute allgemein bekannt sind, waren ursprünglich zehn verschiedene Völker, unter ihnen die Jeru, Bea, Bo, Khora und Pucikwar. Jedes Volk verfügte über eine eigene Sprache und bestand aus 200 bis 700 Mitgliedern.
Als die britischen Siedler 1858 ankamen, lebten über 5.000 Groß-Andamaner auf den Inseln. Hunderte von ihnen wurden jedoch in Auseinandersetzungen getötet, als sie ihre Territorien gegen die britische Invasion verteidigten. Weitere Tausende wurden durch verheerende Epidemien der Masern, der Grippe und der Syphilis ausgelöscht, die von den Briten eingeschleppt worden waren.
1970 siedelten die indischen Behörden die verbliebenen Groß-Andamaner auf die winzige Strait Island über, wo sie heute in Bezug auf Nahrung, Unterkunft und Kleidung von der Regierung abhängig sind, und wo Alkoholmissbrauch und Tuberkulose weite Verbreitung finden.
Heute leben nur noch 53 Mitglieder der Groß-Andamaner.
In den 1860ern gründeten die Briten ein „Andamaner-Heim“, in dem sie Groß-Andamaner gefangenen hielten. Hunderte Angehörige starben in dem Heim an Krankheiten und Misshandlung. Von 150 dort geborenen Kindern überlebte keines das zweite Lebensjahr.
Boa Senior starb 2010. Die Bo war das letzte der zehn Völker, das mit den Briten in Kontakt gekommen waren, kurz vor der Volkszählung 1901. Es dauerte nur knapp über ein Jahrhundert, um 55.000 Jahre Menschheitsgeschichte auszulöschen.
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