Minenarbeiter verbrennen Häuser der Yekuana und Sanema Indianern

24 Oktober 2006

Diese Seite wurde 2006 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Gemeinschaftshäuser der Yekuana und Sanema Indianer wurden von Minenarbeitern niedergebrannt, die im Tal des Caura Flusses im Süden Boliviens nach Gold suchten.  Anführer der Indianer erhielten Morddrohungen; einer wurde von Arbeitern niedergeschlagen. 

Die Gewaltwelle brach los, nachdem die Yekuana und Sanema verkündet hatten, dass sie fortan keine Minenarbeiten mehr auf ihrem Land dulden würden. Die Attacken gegen die Indianer wurden vermutlich von Arbeitern organisiert, um ihren Widerstand gegen Eingeborenen-Gemeinden im Caura zu demonstrieren, die von der Regierung insgesamt mehr als 4 Millionen Hektar Land erhalten haben.

Nach dem Ausbruch der Gewalt versuchte das Militär, eine Gruppe von Arbeitern aus einer illegalen Mine in La Paragua zu räumen; dabei wurden sechs der Arbeiter erschossen. Vier weitere ertranken, als sie versuchten den Schüssen zu entkommen. Die Nationalversammlung stellt Nachforschungen an, um die Todesfälle und Machtmissbrauch durch das Militär zu untersuchen.

Das Caura Flusstal ist die Heimat zahlreicher Yekuana, Sanema und Hoti Indianer. Die Gegend ist ökologisch besonders wertvoll und vielfältig. Die Wälder und Flüsse des Tals bilden die Lebensgrundlage der Indianer. Der Fluss ist reich an Fischen und die Gemeinden pflanzen zusätzlich Gemüse und Früchte in Waldgärten an. Zur Ergänzung ihrer Kost jagen die Indianer in den Wäldern.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Venezuela hat ein dringendes Manifest veröffentlicht, darin ihre Unterstützung für die eingeborenen Völker aus dem Caura Tal erklärt und die Regierung aufgefordert, die Gegend vor dem Eindringen von Minenarbeiten zu schützen, bevor es zu spät ist.

Vergangene Woche bestätigte Venezuelas Umweltminister, dass mindestens 15.000 Minenarbeiter illegal in Bolivien arbeiten. Die Regierung versucht, den Minenarbeitern alternative Existenzgrundlagen zu verschaffen; der Erfolg dieses Vorhabens wird jedoch von vielen bezweifelt. Der Minister schätzt, dass die Entgiftung der Minengebiete 70, die Wiederaufforstung der Wälder 300 Jahre dauern wird.

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