Kollektive Rechte - Großbritannien blockiert historischen UN-Beschluss

16 November 2004

Diese Seite wurde 2004 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die indigenen Völker der Welt richten ihre Kritik an der Blockade einer historischen Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Bevölkerungen gegen die Regierung Großbritanniens. Großbritannien ist der Meinung, dass es keine kollektiven Menschenrechte gibt, eine Position, die Stammes- und indigenen Völkern in der ganzen Welt schaden kann.

Mit diesem Jahr endet die „UN-Dekade der Indigenen Völker", in deren Zug der Erklärungsentwurf im Anschluss an Hunderte von Konsultationen mit Vertretern der Indigenen fertiggestellt wurde. Es wäre die bislang stärkste internationale Vereinbarung über indigene Völker.

Kollektive Rechte sind für Stammesvölker unerlässlich, insbesondere das Recht auf gemeinschaftliches Landeigentum. Bergbau- und andere Unternehmen beginnen, das Recht der Stammesvölker anzuerkennen, zu entscheiden, was auf ihrem eigenen Land geschieht, und ersuchen die Stämme um freie und informierte Zustimmung. Wenn diese Zustimmung allerdings einen wirklichen Wert haben soll, kann sie nur kollektiv gegeben oder vorenthalten werden.  

Inuit-Frau Dalee Sambo Dorough sagt: „Die britische Position, wonach unsere kollektiven Rechte keine Menschenrechte sind, ist unsinnig. Ist dies das, was Tony Blair die Verbreitung der Grundwerte von Freiheit, Demokratie, Rechtssicherheit und Gerechtigkeit für Unterdrückte nennt? Derartige Widersprüche und Ungereimtheiten, wie sie von der britischen Regierung verbreitet werden, sollten von den Bürgern nicht toleriert werden. Sie werden von den indigenen Völkern nicht toleriert werden."

Azelene, eine Kaingang-Indianerin aus Brasilien, fügte hinzu: „Ich kann mich an das erste Meeting bei den Vereinten Nationen erinnern. Wir verteidigten unsere kollektiven Rechte. Ein britischer Diplomat überraschte mich mit der Gefühlskälte, mit der er über indigene Völker sprach. Er sah mich an und sagte, „ich kann die kollektiven Rechte von euch Leuten nicht anerkennen. Ich sehe zwischen uns keinen Unterschied – wir sind alle gleich". Dann begann ich, auf kaingangisch mit ihm zu sprechen, in der Sprache meines Volkes. Es gab keine Übersetzung und ich fragte ihn, ob er mich verstanden hätte. Als er dies verneinte, sah ich ihn wieder an und sagte zu ihm, „darum bin ich anders. Weil nur mein Volk diese Sprache spricht." 

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