UNKONTAKTIERTE VÖLKER:

KAMPF FÜR SELBSTBESTIMMUNG

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Exklusiver Überblick

Survival präsentiert gemeinsam mit indigenen Sprecher*innen und Richard Gere den ersten Bericht über die weltweite Lage unkontaktierter Völker

27 Oktober 2025

Von links nach rechts: Caroline Pearce, Direktorin von Survival, Richard Gere, Lucas Manchineri, Maipatxi Apurinã und Herlin Odicio sprachen bei der Vorstellung des Buches „Am Limit: Unkontaktierte Völker im Kampf um Selbtsbestimmung. Sarah Shenker übersetzte. © Jamie Stoker

Survival International hat gestern den Bericht „Am Limit: Unkontaktierte Völker im Kampf für Selbstbestimmung” in London vorgestellt – die erste umfassende und ausführliche Studie über in Isolation lebende Völker und Gruppen. Die Untersuchung bestätigt die Existenz von mindestens 196 unkontaktierten indigenen Völkern oder Gruppen – die Hälfte von ihnen könnte jedoch innerhalb von zehn Jahren ausgelöscht werden können, wenn Unternehmen und Regierungen nicht handeln.

Der Bericht wurde während einer Pressekonferenz in London vorgestellt, bei der die indigenen Sprecher*innen Lucas Manchineri und Maipatxi Apurinã aus Brasilien sowie Herlin Odicio aus Peru, gemeinsam mit Caroline Pearce von Survival International und dem Schauspieler Richard Gere, ihre Stellungnahmen zum Bericht abgaben.

Der Bericht deckt versteckte Völkermorde auf, die im Amazonasgebiet, im Chaco-Wald Paraguays und in den Wäldern Asiens und des Pazifikraums stattfinden und warnt vor den Gefahren, denen unkontaktierte indigene Völker heutzutage ausgesetzt sind. Mehr als 96 % sind durch Rohstoffabbau bedroht: 65 % sind durch Holzeinschlag gefährdet, mehr als 40 % durch Bergbau und über 20 % durch die Agrarindustrie.

Richard Gere sagte während der Vorstellung des Berichts in London: „Wie lange noch werden wir in der industrialisierten Welt unkontaktierte Völker als bedauerlichen Kollateralschaden betrachten, während wir ihr Land für unsere Autos, unsere Häuser, unseren Energiebedarf, unseren Schmuck und unsere Unterhaltung plündern?”

Weitere wachsende Bedrohungen für ihr Überleben sind:

  • Influencer*innen, die einen „Erstkontakt“ erzwingen wollen, um Inhalte für ihre Social-Media-Kanäle zu produzieren.
  • Missionarstätigkeiten, die von mächtigen evangelikalen Organisationen finanziert werden und moderne Technologien einsetzen, um unkontaktierte Gemeinschaften aufzuspüren und sie zu evangelisieren.
  • Gewalttätige kriminelle Organisationen, die mit dem Drogenhandel oder illegalem Bergbau in Verbindung stehen.

Der Bericht ruft Regierungen, Verbände und Unternehmen dringend dazu auf, die international anerkannten Rechte unkontaktierter Völker zu respektieren und ihre angestammten Gebiete zu schützen. Dann leben sie gut und erfolgreich.

Herlin Odicio, ein indigener Sprecher der Kakataibo aus Peru, sagte gestern: „Wir sind besorgt. Die kriminellen Aktivitäten in den Gebieten verletzen zunehmend die Rechte der indigenen Bevölkerung und führen zur Ermordung indigener Menschen, die diese Gebiete verteidigen.“

Der Bericht enthält zahlreiche persönliche Fallstudien, Fakten und Geschichten indigener Menschen, die über die verheerenden Folgen des Erstkontakts berichten und die daraus resultierenden Traumata offenlegen. Er zeigt auch, dass der Nicht-Kontakt eine aktive und bewusste Entscheidung dieser in Isolation lebenden Gesellschaften ist.

„Indigene Völker, die unkontaktiert leben, sind weder passiv noch unwissend. Sie wissen um die Existenz von Außenstehenden, entscheiden sich jedoch bewusst gegen einen Kontakt. Dabei werden sie von ihren indigenen Nachbar*innen ausdrücklich unterstützt“, betonte Caroline Pearce, Direktorin von Survival International.

Der Bericht belegt darüber hinaus, dass unkontaktierte Völker und Gruppen, wie die meisten indigenen Völker, einige der wichtigsten und artenreichsten Gebiete unseres Planeten bewohnen und pflegen. Sie spielen daher eine entscheidende Rolle bei der Abschwächung der negativen Auswirkungen des Klimawandels spielen. Im Vorfeld zur COP30 im brasilianischen Belém gewinnt diese Botschaft an Bedeutung: Der Schutz ihrer Gebiete ist eine unverzichtbare Voraussetzung, um die globale Klimakrise zu bewältigen.

Veranstaltung in Berlin:

Herlin Odicio und Expert*innen von Survival International laden die Öffentlichkeit ein, mehr über unkontaktierte Völker weltweit zu erfahren – ihre Rechte, ihre Kämpfe und ihre Visionen für Selbstbestimmung.

Ort: Spore Initiative (Hermannstraße 86, 12051 Berlin)

Datum: Freitag, 31. Oktober 2025

Zeit: 17:30 – 19:00 Uhr

An die Redaktion:

  • Vollständiger Bericht
  • Deutsche Kurzfassung
  • Die Pressemappe enthält Zitate aus dem Bericht, Biographien der Referent*innen und erklärt wichtige Konzepte – wie den Begriff unkontaktierte Völker.
  • Die Aufzeichnung der Pressekonferenz in London ist hier verfügbar.
    Auf Anfrage stellen wir auch unser umfassendes Bild- und Videomaterial unkontaktierter oder kürzlich kontaktierter indigener Völker zur Verfügung


Für Interviews zur Verfügung stehen:

  • Expert*innen von Survival International
  • Indigene Menschen, die bereit sind, über ihre Erfahrungen mit erzwungenem Kontakt zu sprechen
  • Aktivist*innen und Organisationen, die sich für unkontaktierte indigene Völker einsetzen
Unkontaktierte Völker Perus
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