Die andamanischen Behörden widersetzen sich dem Obersten Indischen Gerichtshof

2 Juni 2003

Diese Seite wurde 2003 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die Verwaltung der indischen Andamanen Inseln widersetzt sich einem Beschluss des Obersten Indischen Gerichtshofs, dem zufolge eine Straße geschlossen werden muss, die durch das Reservat des isolierten Stammes der Jarawa führt. Bis diese Straße aber geschlossen wird, sind die Jarawa akut davon bedroht, sich mit tödlichen Krankheiten zu anzustecken.

Die erst vor kurzem mit der Außenwelt in Kontakt getretenen Jarawa konnten neue Hoffnung schöpfen, als 2002 der Oberste Gerichtshof ein Urteil aussprach, das ihre Rechte wahrte. Das mutige Urteil veranlasste die Rückführung aller Siedler vom Gebiet der Jarawa und die Schließung der Straße, die durch ihr Reservat verläuft. Ein Jahr später – die Straße ist immer noch für den Verkehr geöffnet und die Jarawa sind immer noch von Krankheit und Ausbeutung bedroht – riskieren die örtlichen Behörden weiterhin, einen der letzten überlebenden Stämme der Andamanen zu zerstören.

Die Jarawa sind nomadische Wildbeuter, die sich dem Kontakt mit auf die Andamanen eingewanderten Siedlern seit fast 150 Jahren widersetzt haben. Sie leben im Regenwald, jagen mit Pfeil und Bogen und zeigten sich bis in die jüngste Vergangenheit hinein Außenseitern gegenüber stark abweisend.

Seit 1948 sind tausende indischer Siedler in das Reservat der Jarawa eingedrungen. Die „Andaman Trunk Road" wurde in den Siebziger Jahren illegalerweise durch ihr Land gezogen und bringt ihnen vermehrt ungewollten Kontakt mit Außenseitern, die die für sie lebenswichtigen Resourcen des Waldes wildern und ihnen Krankheiten bringen, gegen die sie nicht immun sind. Eine unbekannte Zahl Jarawa starb 1999 im Wald während einer Masern-Epidemie.

Survival International, die weltweit für die Belange von Stammesvölkern operierende Organisation, startet heute eine Brief-Kampagne, die die zuständigen Behörden dazu aufruft, die Jarawa zu schützen. Stephen Corry, der Direktor von Survival, sagte: „Der Beschluss des Obersten Indischen Gerichtshofs stellt für die Andamanen eine historische Chance dar, die Jarawa vor der Zerstörung zu schützen. Diese Chance darf nicht verpasst werden."

Sehen Sie wie Sie den Jarawa helfen können. Klicken Sie auf das rechtsstehende Menüfeld.

Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

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Jarawa
Indigenes Volk

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