Survival demonstriert gegen Londoner Werbeagentur

27 Mai 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Survival International wird morgen, am Mittwoch, den 28. Mai 2008, vor der Geschäftsstelle der Londoner Werbeagentur FINSBURY (45 Morrfields, London EC2Y 9AE) protestieren, um sie im Interesse der Menschenrechte zum Abbruch der geschäftlichen Beziehungen mit Anil Agarwal und seinem Unternehmen VEDANTA zu bewegen.

Finsbury ist eine Tochterfirma der Werbegruppe WPP. Survival hat sowohl den WPP-Vorsitzenden Sir Martin Sorrel als auch FINSBURY angeschrieben, jedoch keine Antwort erhalten.

Survival hat eine neue Kampagne gestartet, die sich gegen das britische Unternehmen VEDANTA richtet. Diese plant, Minenarbeiten an einem heiligen Berg in Indien durchzuführen, was das Rückzugsgebiet der Dongria Kondh zerstören würde. VEDANTA gehört dem in London ansässigen indischen Milliardär Anil Agarwal.

Die Tochterfirma von VEDANTA, STERLITE, wartet momentan auf eine Genehmigung des indischen Obersten Gerichtshof, um Bauxit am Niyamgiri-Berg in Orissa (östliches Indien) abzubauen. Bauxit wird als Rohmaterial für die Herstellung von Aluminium benötigt.

Die 8000 Angehörigen der Dongria Kondh, eines der isoliertesten indigenen Völker Indiens, sprechen sich vehement gegen die Abbaupläne aus, da es ihre Art zu leben unmöglich machen würde. STERLITE plant, eine riesige offene Grube auszuheben, was einen Großteil des Waldes aber auch des Berges selbst zerstören würde. Die dort lebenden Menschen wohnen bereits seit unzähligen Generationen an den Hängen des Niyamgiri und sind absolut auf den Wald angewiesen. Sie betrachten den Berg als heilig, pflanzen Getreide an den Hängen und sammeln Früchte in den Wäldern.

Der Direktor von Survival, Stephen Corry, sagte heute: „Alle, die Menschenrechte ernst nehmen, sollten britische Firmen boykottieren, die indigene Völker enteignen und ebenso Unternehmen, die mit jenen Firmen zusammenarbeiten. Dazu gehören auch britische Werbeagenturen wie FINSBURY, die blind Anil Agarwals Leugnungen wiederholen, die dort lebenden Menschen wären ihrer Zerstörung ausgesetzt. Die Unternehmen haben Verantwortung gegenüber ihren Angestellten, ihren AktionärInnen und gegenüber den Menschenrechten.“


Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Laura Engel unter 030-72293108 oder per E-Mail an [email protected]


Anmerkungen für Journalisten:

- Survival International hat bereits erfolgreich mehrere Kampagnen gegen Firmen geführt, die ohne die Einwilligung der Bewohner auf indigenen Gebieten wirtschaften. Nach umfangreicher Lobbyarbeit durch Survival verkauften DeBeers ihre Konzessionen über Diamantenminen auf dem Gebiet der Kalahari Buschleute in Botswana. In den 1990er Jahren trat Mobil nach einer langandauernden Survival Kampagne von Plänen zurück, im peranischen Amazonas nach Öl zu suchen.

- Anil Agarwal, einer der wohlhabendsten Männer Indiens, besitzt geschätzte $12.7 Mrd. Er lebt in Mayfair, London.

Dongria Kondh
Indigenes Volk

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