Viehzüchter auf frischer Tat ertappt – aus dem Weltall
11 April 2011
Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Neu veröffentlichte Satellitenbilder zeigen die erschreckende Zerstörung von fast 4.000 Hektar Wald durch wohlhabende Landbesitzer in Paraguay. Das Gebiet wird von einem unkontaktierten indigenen Volk bewohnt.
Die brasilianischen Unternehmen River Plate S.A. und BBC S.A. sind durch eine geheime Operation staatlicher und indigener Behörden in der Chaco-Region im nördlichen Paraguay aufgeflogen.
Das Gebiet ist die Heimat der Ayoreo-Totobiegosode, Südamerikas letztem unkontaktiertem Volk außerhalb des Amazonasgebietes.
Die Mehrheit des angestammten Landes der Indianer ist von privaten Viehzüchtern in Besitz genommen worden. Sesshafte Mitglieder der Ayoreo sind nun um das Leben ihrer unkontaktierten Verwandten besorgt.
Ojnai, ein Ayoreo, berichtete gegenüber Survival International: „Ich mache mir große Sorgen weil wir nicht genau wissen, wo im Wald noch Menschen leben. Meine Schwester gehört auch zu ihnen. Deshalb wollen wir nicht, dass die Bulldozer noch mehr kaputt machen.“
Paraguays Indigeneninstitut INDI erklärte kürzlich, dass ein separates Stück Land im Umfang von 34.000 Hektar von den Viehzüchtern aufgekauft wurde und an die Ayoreo übergeben werden soll. Bisher ist noch kein Datum für die Übergabe festgelegt.
Verhandlungen mit anderen Unternehmen, unter anderem der brasilianischen Firma Yaguarete Pora, waren bisher nicht erfolgreich, da die Fleisch-Magnate den Rückverkauf des Ayoreo-Landes ablehnen.
Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Diese Viehzüchter können sich, genau wie die Totobiegosode, nirgends mehr verstecken. Satellitenbilder machen es fast unmöglich, dass so krasse Abholzung ein Geheimnis bleibt. Dennoch müssten die Behörden handeln, bevor es überhaupt soweit kommt – nicht erst nachdem die Wälder verschwunden sind.“