Die "Assimilierung" der Jarawa wäre ein Desaster
17 Januar 2012
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Jeder Versuch eine erzwungene Assimilierung des Jarawa-Volkes durchzuführen, wäre ein Desaster, sagte Survival International am 14. Januar in einer Aussage. “Was die Behörden dadurch wirklich meinen, ist eine Assimilierung der Jarawa in die nationale Gesellschaft”, sagte Sophie Grig, Survival-Expertin für Asien.
Als Folge der Menschensafaris-Kontroverse, haben sowohl die BJP (Bharatiya Janmaat Partei) und der Minister für Indigene Angelegenheiten, V Kishore Chandra Deo, fordern, dass die Jarawa “assimiliert” werden. Der Minister soll das Leben der Jarawa als “bestialisch” bezeichnet haben.
Seit Jahrzehnten betrachtet jedoch die internationale Gemeinschaft, dass eine gewaltsame Assimilierung indigener Völker in nationalen Gesellschaften unzulässig ist. Die katastrophalen Folgen wurden weitgehend bestätigt, so dass seit über dreißig Jahren keine Regierung des amerikanischen Kontinentes so etwas gefordert hat.
Fortschritt kann töten – ein Bericht von Survival International – zeigt, dass indigene Völker, die in die “Mainstream-Gesellschaft” gezwungen wurden, weltweit unter höheren Krankheits-, Depressions-, Abhängigkeits- und Selbstmordraten leiden.
Survivals Mitarbeiterin Sophie Grig sagte am Samstag: "Minister Deo muss aufhören zu denken, dass indigene Völker unvermeidlich in die Mainstream-Gesellschaft “assimiliert” werden oder dass ihr Leben “primitiv” oder “bestialisch” ist. Die Jarawa leben seit 55.000 Jahren erfolgreich in ihren Wäldern. Vielleicht sind sie im finanziellen Sinne arm, vom Gesichtspunkt der Gesundheit und der Lebensqualität geht es ihnen allerdings eindeutig besser als den Großen Andamanesen, die von den “Vorteilen” des Mainstreams “profitiert” haben. Das Land der Jarawa und dessen natürliche Ressourcen müssen geschützt werden, so dass sie weiterhin in und von ihren Wäldern leben können. Sie sollten die einzigen sein, die entscheiden dürfen, ob und welche “Entwicklungen” und Änderungen auf ihrem Land unternommen werden".