Europäische Umfrage zeigt Unterstützung für Jarawa-Pufferzone

20 September 2012

Italienische Befragte einstimmig für eine Pufferzone als “Schutzmaßnahme” für die Zukunft der Jarawa © Survival

Diese Seite wurde 2012 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Eine Meinungsumfrage einer führenden europäischen Tageszeitung zeigte, dass eine überwältigende Mehrheit für eine Pufferzone ist, um die Jarawa in Indien vor “Menschensafaris” zu schützen.

Bei der Studie, die in Italiens bekanntester Zeitung Corriere della Sera veröffentlicht wurde, waren sich über 70 Prozent der Befragten einig, dass die Pufferzone dazu beitragen würde, die Zukunft der indigenen Gruppe auf den Andamanen zu sichern.

Trotzdem weigert sich die Regierung bis heute, eine Richtlinie über die 5km große Zone zu befolgen, welches der Oberste Gerichtshof Indiens bereits im Juli erließ. Sie möchte stattdessen, die Pufferzone abmildern – und damit effektiv auch zukünftig Menschensafaris zuzulassen.

Reiseanbieter pilgern auch weiterhin durch das Jarawa-Reservat; angeblich, um eine Kalksteinhöhle und einen Schlammvulkan zu besichtigen, obwohl der Oberste Gerichtshof angeordnet hatte, dass beide Stätten für Touristen nicht mehr zugänglich sein sollten.

Hunderte von Fahrzeugen mit Touristen kurven jeden Tag durch das Reservat. © G Chamberlain/ Survival

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Behörden der Andamanen über Gerichtsbeschlüsse von Indiens höchster Instanz hinwegsetzt. 2002 ordnete der Oberste Gerichtshof eine Schließung der Andaman Trunk Road (ATR) an, die immer noch offen ist und die Menschensafaris überhaupt erst ermöglicht, weil sie mitten durch das Reservat führt.

Die italienische Umfrage zog fast 600 Wähler an, was die Besorgnis der internationalen Öffentlichkeit anschaulich illustriert. Davon forderten zwei Drittel, dass die Andamanen mehr tun sollten, um die Jarawa in Form einer Pufferzone zu schützen.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: „Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass in Europa, wo sehr viele Andamanen-Touristen herkommen, der klare Wunsch besteht, die Rechte der Jarawa zu bewahren und sie vor den destruktiven Menschensafaris zu beschützen. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes zu respektieren und Touristen von der Andaman Trunk Road fernzuhalten, wäre der erste Schritt. Letztendlich muss die Straße aber geschlossen werden, damit die Jarawa ihr Leben bestimmen und ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können. Für die Andamanen müssen indigene Rechte wichtiger sein als der Profit aus einer Tour."

Letzten Monat bestätigte die britische Tageszeitung The Observer, dass das Geschäft mit den Menschensafaris weitergehe und für die Industrie ganz normal sei, obwohl die Undercover-Untersuchung vor acht Monaten noch Anlass für internationale Empörung gewesen war.

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