Offener Brief an Bundespräsident Gauck zu indigenen Rechten in Äthiopien

18 März 2013

Survival hat Bundespräsident Gauck in einem offenen Brief aufgefordert, die Menschenrechtslage der indigenen Bevölkerung gegenüber den Verantwortlichen in Äthiopien zu thematisieren. © Survival

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

In einem offenen Brief an Joachim Gauck hat Survival International den Bundespräsidenten aufgefordert, die Menschenrechtslage im Unteren Omo-Tal gegenüber der äthiopischen Regierung anzusprechen.

Gestern ist der deutsche Bundespräsident für einen dreitägigen Staatsbesuch nach Äthiopien gereist und wird dort von Äthiopiens Premierminister empfangen. Heute steht ein Treffen mit Vertretern der äthiopischen Zivilgesellschaft auf dem Programm. In Äthiopien wird diese aber immer noch unterdrückt, wie man es am Fall der indigenen Bevölkerung im Omo-Tal, im Süden des Landes, regelmäßig feststellt.

Joachim Gauck wird im offenen Brief darauf aufmerksam gemacht, dass “Menschenrechtsverletzungen gegenüber Angehörigen indigener Völker im Unteren Omo-Tal (…) eskalieren, da die äthiopische Regierung die Entwicklung von Plantagen auf dem angestammten Land der indigenen Bevölkerung fördert (…) Dutzende Menschen wurden geschlagen, festgenommen und inhaftiert, weil sie sich gegen die Vertreibung wehrten. Militäreinheiten patrouillieren die Plantagen und unterdrücken jeglichen Dissens und Protest.”

Durch die Plantagen auf ihrem Land und den damit verknüpften Gibe III-Staudamm droht bis zu 200.000 Angehörigen indigener Völker der Verlust ihrer Lebensgrundlage. Wenn sie nicht mehr selbstständig überleben können, werden sie auf die Hilfe des Staates angewiesen sein.

Die Vertreibungen im Omo-Tal sind ein Verstoß gegen die UN-Erklärung zu den Rechten indigener Völker, die sowohl von Äthiopien als auch von Deutschland unterstützt wird.

Lesen Sie hier Survivals offenen Brief an Bundespräsident Gauck » (PDF, 800 KB)

Indigene Völker im Omo-Tal
Indigenes Volk

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