Indiens Präsident gegen Assimilierung indigener Völker
17 Januar 2014
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In einer eindringlichen Rede, die Indiens Präsident Pranab Mukherjee diese Woche bei der Einweihung des Andaman & Nicobar Tribal Research and Training Institut (ANTRI) hielt, sagte er, dass Versuche, indigene Völker in die Mehrheitsgesellschaft zu assimilieren, gescheitert sind und falsch waren.
Der Präsident erklärte den Anwesenden auf den Andamanen und Nikobaren Inseln, dass “heute weitgehend anerkannt wird, dass die Assimilierungspolitik gescheitert ist”, da sie zum Verschwinden ganzer Völker geführt hat. Dies ist auf den Andamanen besonders spürbar, wo Boa Senior, das letzte Mitglied des Bo-Volkes, vor vier Jahren gestorben ist. Mit ihr sind das Wissen und die Sprache ihres Volkes gestorben.
Mukherjee rief dazu auf, die Jarawa auf den Andamanen, “ihre Bräuche, ihre Umwelt und ihre Lebensweise” zu schützen. Er fügte hinzu, dass er gegen jede Form von Störung im Namen der “sogenannten Entwicklung” sei.
Auch betonte er, wie wichtig es sei, dass die indigenen Völker selbst an den politischen Entscheidungen, die sie betreffen, “völlig beteiligt” werden. Er sagte, dass es eine ‘Katastrophe’ wäre, wenn wir ihnen unsere eigenen Ansichten aufzwängen.
Der Präsident bestritt ebenfalls die abschätzige Auffassung, indigene Völker wie die Jarawa würden in der Vergangenheit leben – eine Auffassung, die oft dazu führt, dass sie rückständig oder primitiv genannt werden. Er sagte: “Sie leben nicht, wie sie es vor einigen Jahrhunderten getan haben. Auf ihrer eigenen Weise haben sie sich auch verändert.”
Diese Äußerungen spiegeln die Botschaft der Kampagne Stolz statt Steinzeit wider, die fordert, dass Indien seine Assimilierungspolitik und -sprache aufgibt. Völker wie die Jarawa sollen eigenständig entscheiden können, wie sie auf ihrem eigenen Land leben.