'Wir müssen gemeinsam für die Rettung der Erde kämpfen' erklärt Yanomami in den USA

6 Mai 2014

Davi Yanomami besuchte Kaliforniens Muir Woods und andere wichtige Orte während eines seltenen Aufenthaltes in den USA. © Pablo Levinas/Survival

Diese Seite wurde 2014 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Der Yanomami-Schamane und Sprecher Davi Kopenawa, bekannt als Dalai Lama des Regenwaldes, hat in den USA dazu aufgefordert, “gemeinsam für die Rettung der Erde zu kämpfen”.

Davi reiste am Tag der Erde (22. April) in die USA und wurde dort auf dem angestammten Land der Ohlone in San Francisco von einem Vertreter des Ohlone-Dorfes Chictactac mit einer besonderen Zeremonie empfangen.

Davis Besuch folgte einer Einladung des Presidio Trust, der momentan in einer Ausstellung auch beindruckende Fotos der Yanomami und ihres Gebietes im brasilianischen Amazonas zeigt und auf die Bedrohungen für die Yanomami aufmerksam macht.

Davi Yanomami ist international bekannt für seinen unablässigen Kampf für den Schutz des Regenwaldes seines Volkes. Als Präsident der Yanomami-Organisation Hutukara führte er gemeinsam mit Survival International und der NGO Pro-Yanomami-Kommission die internationale Kampagne zur Schutz des Landes der Yanomami an, nachdem sein Volk durch das Eindringen illegaler Goldschürfer in den 1980er Jahren dramatisch dezimiert wurde. Die Regierung Brasiliens erkannte das Yanomami-Gebiet 1992 schließlich als indigenes Territorium an, doch illegaler Rohstoffabbau ist auch heute noch eine Bedrohung für die Yanomami.

Davi Yanomami hielt mehrere inspirierende Vorträge' © Pablo Levinas/Survival

Davi hielt unter anderem Vorträge beim Presidio Trust und an der Universität Berkley.

Zehntausende Menschen besuchten auch eine Sitzung des Online-Dienstes reddit, bei dem Davi live Fragen zum Schamanismus, dem Leben im Regenwald, Rassismus und der Darstellung der Yanomami als besonders gewaltbereit beantwortete.

Davi traf auch Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown und warnte davor, dass die Yanomami ernsten Bedrohungen gegenüberstehen, weil neue Gesetze großflächigen Bergbau auf dem Land der Yanomami erlauben könnten und weil illegale Goldschürfer schon heute die Flüsse verschmutzen und Malaria verbreiten.

Davi erklärte vor Hunderten Zuhörern an der Universität Berkeley, dass “groß angelegter Bergbau wie ein Monster erscheint, das unsere Erde, unsere Natur zerstören will.” Er bat die Menschen um Unterstützung.

Am Ende seines Besuches berichtet Davi vor einer intessierten Schulklasse von den Yanomami, ihrer Lebensweise und dem Schutz ihres Regenwaldes.

Survival-Mitarbeiterin Fiona Watson, weltweit führende Expertin für unkontaktierte Völker, begleitete Davi auf seiner außergewöhnlichen USA-Reise.

Hinweise:
- Lesen Sie hier Davis Interview mit der Journalistin Barabra King vom National Public Radio (in Englisch).
- Besonderer Dank gilt dem Instituto Socioambiental für seine Unterstützung. ISA arbeitet eng mit den Yanomami für den Schutz ihres Regenwaldes.

Yanomami
Indigenes Volk

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