Kenia: Jäger-und-Sammler-Volk hofft auf Gericht
1 Dezember 2014
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Erstmals in der Geschichte Afrikas hat sich ein indigenes Volk mit einem Anliegen an den Afrikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte und die Rechte der Völker gewandt.
Die Ogiek sind eines der letzten Jäger-und-Sammler-Völker auf dem Kontinent. Sie wurden mehrfach durch die kenianische Regierung von ihrem angestammten Land im Mau-Wald vertrieben.
2012 hatte Afrikas wichtigste Menschenrechtsorganisation, die Afrikanische Kommission der Menschenrechte, von einer schwerwiegenden Menschenrechtsverletzung gesprochen.
Der Fall der Vertreibungen war ursprünglich vom Ogiek People’s Development Programme (OPDP) sowie den Organisationen Minority Rights Group und dem Center for Minority Rights Development vor Gericht gebracht und dann an den Afrikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte überwiesen worden.
Bei der jetzigen Anhörung sagten 26 Stammesälteste der Ogiek in Addis Abeba gegen die kenianische Regierung aus.
Das Gericht hat nach Beweisen gesucht, dass die Vertreibungen schwerwiegende und weitreichende Auswirkungen auf die Ogiek gehabt haben – Schäden für Gesundheit, Lebensgrundlagen und die Religion der Indigenen.
Das Gericht war außerdem dazu aufgefordert worden, bei seinen Betrachtungen zu berücksichtigen, dass indigene Völker eine wesentliche Rolle für die Erhaltung von Land und Ressourcen spielen. Auch dies muss als historisch angesehen werden: Indigene Völker – die besten Naturschützer – werden weltweit vertrieben, angeblich, um bedrohte Natur zu schützen.
Zwar hatte das Gericht im März entschieden, alle Vertreibungen seien einzustellen, doch Survival erhielt danach Berichte über zerstörte Häuser und schikanierte und verhaftete Ogiek.
Daniel Kobei, der Geschäftsführer von OPDP betonte: „Diese Anhörung bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung der Herstellung von Gerechtigkeit für unser Volk, die Ogiek.‟