Sechs kolumbianische Indigene ermordet
18 April 2015
Diese Seite wurde 2015 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Mindestens sechs kolumbianische Indigene wurden in der Nähe ihrer Häuser im Westen Kolumbiens erschossen.
Die Morde fanden am 16. April in den Gemeinden Agua Bonita und Agua Clara in der kolumbianischen Provinz Cauca statt. Die Angreifer sind bisher nicht bekannt.
Indigene Völker in der Cauca-Region zählen zu den am schwersten Betroffenen von Kolumbiens internem Konflikt. Zahllose indigene Sprecher und Anführer wurden in den Gefechten zwischen Armee, FARC-Rebellen und Milizen getötet.
Erst vor wenigen Tagen hatte Präsident Manuel Santos nach dem Tod von elf Soldaten eine Verfügung zurückgezogen, die Armeeoperationen gegen die FARC in der Region suspendiert hatte.
In einer Erklärung hat die regionale Indigenen-Organisation ACIN die Situation als „humanitäre Krise“ beschrieben.
Die Provinz ist auch ein Schwerpunkt für Bergbau, der für viele lokale indigene Gemeinden, die gegen die Zerstörung ihres angestammtes Landes Widerstand leisten, noch mehr Gewalt bedeutet.
Nach Angaben von ACIN haben zwei Milizen – die Schwarzen Adler des Cauca-Tals und das Rastrojos Stadtkommando – Todesdrohungen gegen Gemeinden ausgesprochen, die sich gegen den Bergbau wehren.
Eines der Opfer war erst 18 Jahre alt. Er wurde gemeinsam mit zwei Mitgliedern seiner Familie ermordet, zwei weitere Personen sind „verschwunden“.
Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, ruft die kolumbianische Regierung zu einer sofortige Untersuchung der Fälle auf, um die Mörder zur Verantwortung zu ziehen. Survival fordert von der Regierung zudem Maßnahmen gegen die Invasion indigenen Landes.