Kolumbianische Indigene protestieren gegen „illegale“ Verhaftung ihres Anführers
20 Oktober 2015
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Ein berühmter kolumbianischer Indigenen-Anführer ist zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dies wurde als „schwerer Schlag für Kolumbiens Demokratie kritisiert“.
Feliciano Valencia, ein Nasa-Indigener aus Kolumbiens konfliktreicher Cauca-Region, wird vorgeworfen, einen Soldaten während eines indigenen Protests im Jahr 2008 entführt zu haben.
Der Soldat war von der gesetzlich anerkannten „Indigenen-Garde“ der Nasa festgenommen worden, nachdem er den Protest infiltriert hatte. Er wurde unter der Nasa-eigenen Justiz verurteilt und eine Woche später freigelassen.
Die Nasa sagen, sie hätten die Familie des Soldaten und dessen Vorgesetzte über seine Verhaftung informiert. Außerdem sei die Strafe in Übereinstimmung mit kolumbianischem Verfassungsrecht, das das Recht indigener Völker auf ihre eigenen üblichen Rechtssysteme achtet, durchgeführt worden.
Valencia steht an der Spitze der indigenen Bewegung in Kolumbien. Seine Heimat in der westlichen Provinz Cauca ist eine der gewalttätigsten Regionen des Landes und wurde seit jeher von Guerillas, Paramilitärs und der Armee überrollt.
Der Mangel an Beweisen für die Anklage gegen Valencia und seine ungewöhnlich lange Gefängnisstrafe wurden weithin als Anzeichen dafür verurteilt, dass seine Strafe politisch motiviert ist.
Die nationale Indigenen-Organisation ONIC hat Valencias Verhaftung als „(Teil von) der systematischen Kriminalisierung und Verfolgung unserer sozialen Bewegungen (und) einen Angriff auf Frieden und soziale Gerechtigkeit“ bezeichnet.
Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, fordert die kolumbianische Regierung auf, Feliciano Valencia freizulassen sowie die Rechte indigener Völker in Übereinstimmung mit kolumbianischem und internationalem Recht zu achten.