Schauspieler Mark Rylance kämpft für das Überleben der letzten Kawahiva-Indigenen
7 Oktober 2015
Diese Seite wurde 2015 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Der britische Schauspieler Mark Rylance und Survival International, die globale Bewegung für indigene Völker, haben eine neue Kampagne ins Leben gerufen, um die Kawahiva zu retten. Es handelt sich dabei um ein kleines, unkontaktiert lebendes Volk von Jägern und Sammlern im brasilianischen Amazonasregenwald.
Die Kawahiva sind eines der am meisten bedrohten Völker auf diesem Planeten. Bewaffnete Holzfäller, Bergarbeiter und einflussreiche Viehzüchter dringen in ihren Wald ein. Dieser liegt in einer Region im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso, welche für Gewalt, grassierende illegale Abholzung und Landraub bekannt ist.
Die unkontaktierten Indigenen sind zu einem Leben auf der ständigen Flucht vor Eindringlingen gezwungen. Zahlreiche ihrer Verwandten starben bei grausamen völkermörderischen Angriffen. Das Volk der Kawahiva hat seinen Willen bekundet, weiterhin unkontaktiert zu leben. Sein Recht, keinen Kontakt mit der Außenwelt zu pflegen, muss respektiert werden.
In einem bewegenden Video, das einzigartiges Filmmaterial der Kawahiva enthält und während einer zufälligen Begegnung mit Regierungsbeamten aufgezeichnet wurde, berichtet Mark Rylance folgendes: „Das Volk der Kawahiva wird für immer aussterben, sofern ihr Land nicht geschützt wird. Falls die Regierung Brasiliens jedoch rasch handelt, können sie überleben.“
Rylance fügte außerdem hinzu: „Ein Teil der unglaublichen Vielfalt der Menschheit darf nicht Geschichte werden. Wenn jetzt gehandelt wird, so kann die Zukunft der Kawahiva gesichert werden.“
Wie allen unkontaktierten Völkern droht auch den Kawahiva ihre Vernichtung, falls ihr Land nicht geschützt wird. Sonst würden sie entweder der Gewalt von Eindringlingen zum Opfer fallen, die ihr Land und ihre Ressourcen stehlen, oder aber Krankheiten wie Grippe oder Masern, gegenüber denen sie keine Abwehrkräfte entwickelt haben.
Ein brasilianischer Regierungsvertreter bestätigte: „Die Holzfäller werden die Indigenen auslöschen.“
Laut der brasilianischen Verfassung hätte das Land der Kawahiva kartiert und seit 1993 als indigenes Gebiet geschützt werden müssen. Die Verordnung, die dies legitimiert, liegt bereits seit 2013 auf dem Tisch des Justizministers, aber die nötige Unterschrift fehlt bis heute.
Survivals Kampagne, die weltweit hunderttausende Unterstützer*innen findet, drängt den Minister die nötigen Papiere zu unterzeichnen, um den Kawahiva eine Zukunft zu ermöglichen.
Survivals Direktor Stephen Corry sagte: „Wenn die Öffentlichkeit nicht bald den Justizminister überzeugen kann, schnell zu handeln, dann werden die Kawahiva vernichtet. Der Justizminister wird somit Zeuge, wie ein weiteres indigenes Volk unnötig ausgelöscht wird. Das darf nicht passieren. Das Überleben der Kawahiva bereichert uns alle. Nicht nur, weil sie eine einzigartige Auslegung darstellen, was es heißt Mensch zu sein, sondern auch, weil man die Zukunft des Amazonas sichert, indem man ihre Landrechte schützt. Wenn wir den Wald für sie schützen können, so werden sie die Natur für uns alle schützen.“
Anmerkung der Redaktion: