Venezuela: Bedrohlicher Masern-Ausbruch bei isolierten Yanomami
29 Juni 2018
Diese Seite wurde 2018 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Yanomami-Gemeinden an der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela sind durch einen Masernausbruch bedroht. Die abgeschieden lebenden Yanomami in den betroffenen Gemeinden besitzen kaum Abwehrkräfte gegen die Krankheit.
Der verheerende Ausbruch könnte Hunderte Yanomami töten, sollten keine Notfallmaßnahmen ergriffen werden.
Die Yanomami-Gemeinden, in denen Masern aufgetreten sind, zählen zu den isoliertesten im ganzen Amazonas-Gebiet.
Die Yanomami waren schon früher von Ausbrüchen tödlicher Krankheiten heimgesucht worden, nachdem Goldgräber in ihre Gebiete eingedrungen waren.
Tausende von Goldgräbern sind illegal in die Region eingedrungen. Sie sind eine wahrscheinliche Quelle der Epidemie. Trotz wiederholter Warnungen haben die Behörden bisher wenig wirksame Maßnahmen ergriffen, um das Gebiet der Yanomami zu schützen.
In Brasilien wurden bereits mindestens 23 Yanomami im Krankenhaus behandelt. Doch die meisten Betroffenen sind weit von medizinischer Versorgung entfernt.
Survival International fordert die Behörden in Venezuela auf, den Gemeinden sofortige medizinische Hilfe zukommen zu lassen.
Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, sagte: “Wenn Indigene an Krankheiten wie Masern oder Grippe erkranken, die sie zuvor nicht kannten, sterben meist viele von ihnen. Ganze Gemeinden können ausgelöscht werden. Diese indigenen Völker sind die bedrohsteten Gesellschaften des Planeten. Es braucht dringende medizinische Versorgung, um diesen Gemeinden jetzt zu helfen.”
Die venezolanische NGO Wataniba hat weitere Details zum Ausbruch veröffentlicht (in Spanisch)