Botswana erklärt Bericht über Elefanten-Wilderei für „falsch und irreführend“
6 September 2018
Diese Seite wurde 2018 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Berichte, dass in Botswana kürzlich rund 90 Elefanten gewildert wurden, wurden von den Behörden des Landes als falsch zurückgewiesen. Die Berichte hatten weltweit Schlagzeilen gemacht.
Eine Erklärung der Regierung kritisierte den Bericht der Naturschutzorganisation „Elephants without Borders“ als „falsch und irreführend“. Botswana erklärte: „zu keinen Zeitpunkt in den letzten Monaten oder kürzlich wurden 87 oder 90 Elefanten bei einem Vorfall an irgendeinem Ort in Botswana getötet".
Botswanas Regierung und Survival International haben die Vermutung geäußert, dass die Berichte mit Maßnahmen der dortigen Behörden zur (teilweisen) Entwaffnung von Anti-Wilderei-Einheiten in Verbindung stehen.
Viele Naturschützer*innen treten für eine Militarisierung im Naturschutz ein, die die Bewaffnung von Wildhüter*innen und Schießbefehle auf vermeintliche Wilderer einschließen kann. Auch zahlreiche unschuldige Indigene sind bereits ins Kreuzfeuer geraten.
Im kommenden Monat wird in London eine internationale Konferenz über den illegalen Wildtierhandel stattfinden. Auch Prinz William und Harry werden erwartet.
Survival International setzt sich für einen neuen Ansatz im Naturschutz ein, der indigene Völker in den Mittelpunkt stellt. Eine wachsende Zahl von Studien zeigen, dass indigene Gemeinden ihre Umwelt am besten schützen.
Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Häufig werden im Namen des Naturschutzes falsche Informationen veröffentlicht: Zum Beispiel die Behauptung, dass al-Shabaab-Terroristen sich durch den Handel mit Elfenbein finanzieren würden. Diese Geschichte ist immer noch im Umlauf, obwohl selbst Interpol sie als falsch eingestuft hast.
Ist die Botswana-Elefanten-Geschichte ein weiterer Versuch der militarisierten Naturschutz-Richtung, sich gegen das menschenrechtsbasierte Model von Naturschutz zu wehren, welches die Vereinten Nationen, Menschenrechtsexpert*innen und viele afrikanische Naturschützer*innen heute fordern? Soll damit nur genug Lärm gemacht werden, um Wildhüter*innen in Botswana wieder zu bewaffnen?"