Erneut „Wächter Amazoniens“ in Brasilien erschossen
1 April 2020
Diese Seite wurde 2020 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Zezico Guajajara, ein indigener „Wächter Amazoniens“, wurde in Brasilien erschossen. Erst vor knapp fünf Monaten sorgte die Ermordung des „Wächters“ Paulo Paulino Guajajara weltweit für Entsetzen.
Die Umstände von Zezicos Tod sind noch unklar, aber bekannt ist, dass die Wächter Amazoniens immer wieder gnadenlos von mächtigen Holzfäller-Mafias angegriffen werden. Die Holzfäller beuten illegal die wertvollen Hölzer im indigenen Territorium Arariboia aus, in dem sowohl die Guajajara als auch unkontaktierte Mitglieder des Awá-Volkes leben.
Die Wächter patrouillieren den Wald, nehmen illegale Holzfäller fest und verweisen sie aus dem Schutzgebiet. Diese Arbeit ist sehr gefährlich: Fünf Wächter wurden bereits getötet und ihre Anführer erhalten ständig Morddrohungen.
Der Koordinator der Wächter, Olimpio Guajajara, sagte heute: „Wir haben einen weiteren Mitstreiter verloren – einen Mann, der das Leben verteidigt hat. Das bricht uns das Herz. Wir trauern wegen seines Todes. Wir schützen den Wald für die ganze Menschheit, aber mächtige Kräfte sind darauf aus, uns zu töten. Warum muss es so sein? Wer weiß, wer von uns der Nächste sein wird. Die gegenwärtige Regierung ist brutal und ihr Rassismus ermutigt zu mehr Gewalt gegen uns. Wir haben gesehen, dass hier Straflosigkeit herrscht. Aber wir wollen, dass Gerechtigkeit herrscht und dass die Menschen auf der ganzen Welt zu uns stehen
Illegale Holzfäller, Viehzüchter und andere fühlen sich ermutigt seit der Wahl von Präsident Bolsonaro, der die indigenen Gebiete für die wirtschaftliche Ausbeutung öffnen will und Landinvasionen ermutigt hat.
Survival-Mitarbeiterin Sarah Shenker, die Zezico gut kannte, sagte heute: „Zezico war voller Energie und kämpfte furchtlos für den Schutz des Waldes und die Verbesserung des Lebens der Guajajara. Die Holzfäller wollen die Wächter unbedingt loswerden, indem sie einen nach dem anderen auf sie losgehen. Während sich die Aufmerksamkeit der Welt auf die Corona-Pandemie konzentriert, kämpfen indigene Völker weiterhin an vorderster Front, um die Wälder der Welt für ihre Familien, für unkontaktierte Völker und für die gesamte Menschheit zu retten. Sie brauchen mehr denn je überall Menschen, die sie unterstützen.“