Verkleinerung indigenen Landes verfassungswidrig
26 August 2008
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Der renommierte brasilianische Anwalt und Verfassungsexperte José Afonso da Silva erklärte, dass es verfassungswidrig sei, das Land der Indigenen zu verkleinern, indem man es in unzusammenhängende Parzellen teilt.
„Der Staat kann das Territorium, das traditionell [von Indianern] bewohnt wird, nicht aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen verkleinern oder zerteilen, da dies gegen die Verfassung verstoßen würde.“, schreibt da Silva in einem Rechtsgutachten, das vom Indigenen Rat von Roraima (CIR) herausgegeben wurde.
Da Silvas Gutachten wird allen Ministern des brasilianischen Obersten Gerichtes vorgestellt, das über die Grenzziehung des indigenen Territoriums Raposa-Serra do Sol am 27. August entscheiden wird.
Falls das Oberste Gericht entscheidet, dass das Territorium verkleinert oder geteilt wird, schafft dies einen gefährlichen Präzedenzfall. Es würde auch bedeuten, dass 18 000 – 20 000 Indianer einen Teil ihres fruchtbarsten Landes verlieren. Ebenso werden sie dazu gezwungen werden, umgeben von feindlichen und gewalttätigen Farmern zu leben.
Lesen Sie das Rechtsgutachten in voller Länge auf portugiesisch.