Indien: Vedantas Antrag für kontroverse Raffinerie abgelehnt
21 Oktober 2010
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Indiens Regierung hat die Pläne des Bergbauunternehmens Vedanta Resources aufgehalten, seine umstrittene Aluminiumraffinerie am Fuße der Niyamgiri Berge in Odisha zu expandieren. Die Entscheidung ist ein weiterer Rückschlag für das Unternehmen.
Indiens Umweltministerium hat den Antrag abgelehnt, die Raffinerie ums sechsfache zu vergrößern, sowie umgehende Verbesserungen an der existierenden Anlage gefordert.
Mehr als 100 Familien verloren ihr Zuhause als die Raffinerie gebaut wurde, viele andere ihr Land und ihre Lebensgrundlage.
Ein Mann sagte zu Survival: „Früher gab es auf dem Gelände wo die Raffinerie jetzt steht Wasser im Überfluß. Jetzt mischt sich der Bauxitstaub in die Brunnen und Bäche. Wir sind in großen Schwierigkeiten, nichts geht hier mehr mit rechten Dingen zu.“
Die Raffinerie war Teil eines gigantischen Bergbauprojekts, welche den heiligen Berg der Dongria Kondh zerstört hätte. Nach Jahren des Widerstandes von dem Volk und einer überwältigenden internationalen Kampagne von Organisationen wie Survival und Amnesty, wurde das Projekt von der Regierung abgebrochen.
Ein Umwelt-Gericht hat diese Entscheidung noch verstärkt, indem es Vedantas Umwelt-Lizenz widerrufen hat. Mitglieder der Dongria Kondh hatten gegen die Lizenz Beschwerde eingelegt. Das Gericht urteilte, dass die ursprüngliche Genehmigung das „menschliche Elend, welches das Projekt voraussichtlich verursachen würde“ nicht berücksichtigt habe.
Ein Expertenkomitee untersuchte die Aktivitäten von Vedanta in Odisha und befand, dass das Unternehmen an der Expansion der Raffinery ohne offizielle Genehmigung gearbeitet hatte, ein „ernster Verstoß.“
Vedantas Antrag, seine Pläne der Expansion trotzdem fortzusetzen, ist fehlgeschlagen.
In Tamil Nadu, einem weiteren indischen Bundesstaat, ordnete der Madras High Court kürzlich die Schließung von Vedantas berüchtigter Kupferschmelze Tuticorin an. Das Gericht kam zu dem Schluss, die Schmelze würde die Luft und das Wasser verschmutzen, mit „verheerenden Auswirkungen.“ Der Fall wird nun von Indiens Oberstem Gericht, dem Supreme Court, begutachtet.
Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte heute: „Vedanta lernt auf die harte Tour, dass es die indigene Bevölkerung nicht mit Füßen treten kann. Andere Unternehmen sollten von Vedantas Fehlern lernen: bevor sie Geld und Zeit in ein Projekt investieren, müssen sie das Einverständnis der lokalen indigenen Bevölkerung einholen.“