Mann wegen Rassismus gegen Indianer zu Gefängnis verurteilt
5 Oktober 2011
Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Ein Mann wurde in Brasilien wegen Rassismus gegen indigene Völker zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er hatte sie als ‘Landstreicher’ und ‘Strauchdiebe’ bezeichnet.
In einem Artikel hatte er geschrieben, dass indigene Völker, darunter auch die Guarani-Indianer, ‘wie richtige Vandale das Land in Besitz nehmen’.
Der Autor, der brasilianische Anwalt Isaac Duarte de Barros Junior, schrieb, ‘dass es rückschrittlich sei Traditionen zu bewahren, die der modernen Welt widersprechen, und dass man das stoppen sollte’.
Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Isaac Duarte de Barros Junior drohen zudem Schadensersatzzahlungen von mehreren Millionen US-Dollar.
Rassismus gegen die Guarani-Indianer ist weit verbreitet, selten aber wird jemand deswegen zu Gefängnis verurteilt.
Es gibt mehr als 40.000 Guarani in Brasilien. Ähnlich wie viele andere Völker haben sie eine starke Beziehung zu ihrem Land, auf das sie für ihr Wohlbefinden angewiesen sind.
Ein großer Teil des Guarani-Landes wurde ihnen aber gestohlen, um Platz für Rinderfarmen, Soja- und Zuckerrohrplantagen zu schaffen. Dies hat dazu geführt, dass viele Gemeinschaften in überfüllten Reservaten leben oder Lager an Hauptstraßen bewohnen – mit schlechtem Zugang zu Nahrung oder sauberem Wasser.
Die Ansprüche der Guarani, die einen Teil ihres angestammtes Land zurück wollen, und die Weigerung der Siedler darauf einzugehen, hat in der Gegend ethnische Spaltungen verursacht. Mehrere Guarani wurden getötet, nachdem sie ihre Gemeinschaften dazu gebracht hatten ihr Land wieder zu besetzen.
Lesen Sie mehr über unsere Stamp it Out Kampagne (in Englisch) und helfen Sie, Rassismus gegen indigene Völker zu bekämpfen.