Bolivien stoppt umstrittene Straße durch Nationalpark
25 Oktober 2011
Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Boliviens Präsident Evo Morales hat sich von dem umstrittenen Vorhaben getrennt, eine Straße durch einen Nationalpark zu bauen. Bereits seit mehr als zwei Monaten wurde gegen die Pläne demonstriert.
Die Straße sollte durch den Nationalpark Isiboro Sécure führen, die Heimat mehrere indigener Gemeinden.
Morales war stark in die Kritik geraten, nachdem er sich von seinem Wahlversprechen, die Rechte indigener Völker und der Umwelt zu schützen, abgewendet hatte.
„Ob sie es mögen oder nicht, wir werden diese Straße bauen“, hatte Morales, der erste indigene Präsident des Landes, noch vor einiger Zeit gesagt.
Nur wenige Tage nachdem die Protestbewegung die Hauptstadt La Paz erreicht hat, gab Morales nun bekannt, dass die Straße nicht durch den Park führen wird und auch keine anderen Infrastrukturprojekte dort durchgeführt werden sollen.
Während der langen Verhandlungen, die sich über das Wochenende hinzogen, konnten die Demonstranten noch weitere 15 Forderungen durchsetzen.
Indigene Demonstranten zeigten sich erfreut über die Entscheidung, verwiesen aber auch darauf, wie schwer ihre Forderungen durchzusetzen waren.
Ein Polizeieinsatz, der den Protestmarsch gegen die Straße stoppen sollte, war Ende September gewaltsam geendet. Zwei Minister sind in der Folge zurückgetreten.