Guarani-Indianer wenden sich an den Interamerikanischen Gerichtshof
7 August 2012
Diese Seite wurde 2012 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Brasiliens Guarani-Indianer haben angekündigt, dass sie ihre Regierung wegen deren Versagen, das Guarani-Land zu schützen, bei dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte anklagen würden.
In einer Aussage haben die Guarani erklärt, dass sie die Klage “angesichts der Verzögerung der Kartierung [ihres] Landes, der Gewalt, der [ihre] Anführer und Gemeinden ausgesetzt sind und des Genozids, der als Folge des Versagens der Regierung, [sie] zu schützen und [ihnen ihr] Land zurückzugeben, stattfindet, einreichen werden…” Sie haben hinzugefügt: “Wir werden nicht länger warten!”
Während sie darauf warten, dass ihr Land kartiert wird – wie es das brasilianische Recht vorsieht – , leben viele Guarani-Gemeinden in Straßenrand-Lagern oder überfüllten Reservaten, wo Unterernährung und Selbstmord Alltag sind.
Mehrere Guarani-Anführer wurden in den letzten Jahren getötet und Gemeinden werden der Gewalt bewaffneter Männer regelmäßig ausgesetzt. Angestellt werden diese Männer von Viehzüchtern, die das Land der Indigenen besetzen.
Kürzlich wurden 18 Menschen festgenommen, einschließlich Viehzüchter, Beamte und der Besitzer eines Sicherheitsunternehmens, denen vorgeworfen wird am Mord an Guarani-Anführer Nísio Gomes beteiligt gewesen zu sein.
Im Juli kam Guarani-Sprecher Zezinho bei einem Verkehrsunfall um, ebenso wie Guarani-Anführer Adélio Rodrigues, der an mangelhafter Gesundheitsversorgung starb.
Ihre Aussage, in der sie auch bessere Ausbildungs- und Gesundheitsbedingungen für ihre Gemeinden verlangen, beenden die Guarani mit diesen Worten: “Wir bleiben einig und stark.”