Brasilien: Richter stoppt illegalen Staudamm im Amazonasgebiet

16 August 2012

Der Belo Monte-Damm wurde durch weitverbreitete Proteste bekannt. © Atossa Soltani/Amazon Watch

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Ein brasilianischer Richter hat die Unterbrechung der Bauarbeiten des hoch kontroversen Belo Monte-Staudammes im Amazonasgebiet angeordnet. Er beschrieb den Mangel angemesser Konsultation mit der vom Staudamm betroffenen indigenen Bevölkerung als “illegal”.

Nach seinem Urteil sagte der Richter, dass “nur in einem autoritären Regime, eine Regierung ein Projekt zulassen würden, ohne im Voraus Beratungen abzuhalten”.

Der Belo Monte-Damm droht große Flächen Wald und den Fischbestand, auf den Tausende Indigene zum Überleben angewiesen sind, zu zerstören.

Die lokale Bevölkerung hat nie ihre Zustimmung gegeben, so dass der Staudamm durch weitverbreitete Proteste bekannt wurde.

Nach Ende der Bauarbeiten in Brasiliens Para-Bundesstaat soll Belo Monte 11.000 Megawatt produzieren und damit der drittgrößte hydroelektrische Staudamm der Welt werden.

In seiner Entscheidung hat der Richter bestätigt, dass das Staudamm-Unternehmen daran gescheitert ist, ein internationales Abkommen zu respektieren, das Brasilien ratifiziert hat und welches die Konsultation indigener Völker vorschreibt, bevor Bauarbeiten beginnen.

Dem Unternehmen Norte Energia droht eine Geldstrafe von umgerechnet rund 200.000 Euro pro Tag, wenn es das Urteil nicht befolgt.

Vermutlich wird das Unternehmen Berufung einlegen.

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