Penan-Volk blockiert Zugang zur Baustelle des Murum-Dammes
2 Oktober 2012
Diese Seite wurde 2012 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Hunderte Angehörige des Penan-Volkes in Sarawak blockieren jetzt schon seit mehr als einer Woche die Straße, die zum umstrittenen Murum-Staudamm führt.
Die Penan, auf deren Plakate die Sprüche “Wir wollen Gerechtigkeit”, “Wir beanspruchen unsere Rechte” und “Stoppt den Murum-Damm” stehen, haben durch ihren Protest Zement-Tankwagen und Lastwagen, die Baumaterial transportieren, am Straßenrand zum Halt gebracht.
Die Polizei hat die Blockade dreimal besucht und die Penan aufgefordert, den Protest abzubrechen; die Penan weigern sich aber den Ort zu verlassen, bevor ihre Forderungen erfüllt sind. Bis jetzt hat die Polizei keine weiteren Maßnahmen ergriffen, dennoch teilte ein Augenzeuge Survival International mit, dass Polizeiverstärkung gesichtet wurde, die sich in Richtung des Dammes bewegt.
Sobald er nächstes Jahr zu Ende gebaut ist, wird der Murum-Damm das angestammte Land der Penan überfluten. Etwa 1.300 Penan wurde gesagt, dass sie umsiedeln müssen, um Platz für den ersten der zwölf neuen Staudämme zu schaffen, die im malaysischen Bundesstaat Sarawak geplant sind.
Surang Alung, Vorsitzender des Pelieran-Murum Penan Affairs Committee (PEMUPA) erklärte in einer Aussage, dass die Regierung versagt hätte, die Penan zu allen Aspekten des Damm-Projektes zu konsultieren. Er fügte hinzu: “Wir müssen unsere Rechte verteidigen und geltend machen. Unsere Probleme, Belange und Forderungen werden schon so lange von der Regierung vernachlässigt.”
Die Blockade der Penan, die aus Männern, Frauen und Kindern aus den acht Penan-Gemeinden besteht, die vom Bau des Dammes betroffen sind, begann am 26. September. Einige von ihnen schlafen in einer verlassenen Werkstatt, während andere temporäre Penan-Hütten, sulaps, am Straßenrand aufgebaut haben.
Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte heute: “Die Regierung Sarawaks ignoriert schon zu lange die Rechte der Penan. Nachdem sie wegen der Abholzung an den Rand ihrer Wälder vertrieben wurden, werden die Murum-Penan jetzt von ihrem Land weggejagt, um Platz für einen Damm zu schaffen, dessen Strom in Sarawak keiner braucht. Trotz dieses Energie-Überschusses plant die Regierung noch elf weitere Staudämme zu bauen. Wie viele Penan sollen noch von ihrem Land vertrieben werden, bevor man sich anhört, was sie zu sagen haben?”