Yanomami feiern 20 Jahre Anerkennung ihres Landes

2 November 2012

Angehörige der Yanomami begrüßen Gäste der 7. Versammlung der Yanomami-Organisation Hutukara in Watoriki © Fiona Watson/Survival

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Rund 700 Yanomami aus vielen Gemeinden Brasiliens haben sich kürzlich zur 7. Versammlung der Yanomami-Organisation Hutukara versammelt. 2012 markiert den 20. Jahrestag der Anerkennung des Yanomami-Gebietes durch die brasilianische Regierung.

In den fünf Tagen intensiver Diskussionen fanden auch lebhafte Zeremonien stattg, um die Vertreter der Yanomami, darunter mehrere aus Venezuela, Gäste aus anderen indigenen Völkern Beasiliens, Beamte der FUNAI (brasilianische Behörde für indigene Angelegenheiten), der brasilianischen Ministerien für Gesundheit, Bildung und Umwelt sowie Vertreter von NGOs aus Brasilien, Venezuela und Europa zu begrüßen.

Davi Kopenawa, Präsident von Hutukara, erinnerte bei der Eröffnung des Treffens an die harten Umstände der 1980er, als Tausende illegale Bergbauarbeiter in ihr Gebiet eingedrungen waren und Krankheiten und Gewalt mit sich gebracht hatten. Er sprach auch von dem langen Kampf um die Landrechte, in dem er eine führende Rolle gespielt hatte: „Ich habe 25 Jahre lang viel geträumt und gekämpft – es war sehr schwer, aber andere haben mir geholfen. Es hat zu einem tollen Sieg für das Yanomami-Volk geführt. Wenn ich nicht gekämpft hätte, wäre ich nicht hier.“

Davi Yanomami spricht vor den Teilnehmern der Versammlung. © Fiona Watson/ Survival

Eine Vertreterin von Survival International war bei der Versammlung ebenfalls anwesend und hat bei der Gelegenheit eine Video-Botschaft von Survival gezeigt, um den Yanomami zum 20. Jahrestag der Anerkennung ihres Gebietes zu gratulieren: Das Video zeigt Aufnahmen der 20 Jahre langen Kampagne für die Landrechte der Yanomami.

Eines der wichtigen Themen, die bei dem Treffen diskutiert wurden, ist der Entwurf für ein Bergbau-Gesetz, der, wenn er verabschiedet wird, indigene Gebiete für große Bergbau-Projekte öffnen wird. Mauricio Yekuana warnte davor, dass „eine große Schlange auf dem Weg ist“ und Davi sagte, dass „Bergbau nicht gut ist und den Yanomami keine Vorteile bringen wird, sondern Kampf und Krankheiten“.

Er hat die Yanomami dringend gebeten, den Bergbau anzuprangern und hat sie daran erinnert, dass „ihre Freunde draußen ihre Kampagne gegen das Bergbau-Gesetz unterstützen würden … Survival wacht und schützt trotz der Entfernung den Wald“.

Viele Yanomami-Vertreter sprachen sich gegen jegliche Form des Bergbaus auf ihrem Land aus und sagten, dass sie zum Gesetzesentwurf nicht konsultiert wurden. Sie haben auch die Auswirkungen der Anwesenheit der Goldgräber verurteilt, die weiterhin illegal in der Region arbeiten und zur Wasserverschmutzung und zur Ausbreitung von Krankheiten beitragen.

Die Yanomami aus Venezuela haben verstörende Bilder der Auswirkungen des Bergbaus auf die dortigen Gemeinden gezeigt, die unter hohen Erkrankungsraten und Verschmutzung leiden, da die Regierung wenig getan hat, um die Probleme anzugehen.

Angehörige der Yanomami aus dem Südwesten des Landes, der Region wo sich Brasiliens höchster Berg, der Pico da Neblina, befindet, haben ihre Besorgnis um die erzwungene Einführung von Naturschutzgebieten in der Region geäußert. Armindo Goes Yanomami sagte, dass dies die Yanomami beschränkt: „Wir können weder Aktivitäten führen, noch Besucher von draußen empfangen, da wir die ICMBio [Regierungsbehörde für die staatlichen Naturschutzgebiete] um Erlaubnis bitten müssen.“

Das Treffen endete mit der Wahl des neuen Hutukara-Teams, einem feierlichen Tanz der Gastgeber-Gemeinde Watoriki im yano (Gemeinschaftshaus) und frisch zubereitetem Açaí-Saft.

Davi fasste die Woche folgendermaßen zusammen: „Wir sind mit dem Treffen sehr zufrieden. Wir wollen Verbesserungen auf unserem Land, aber vorweg wollen wir Frieden.“

ISA hat einen Kurzfilm zur Hutukara-Versammlung produziert, den man sich hier ansehen kann.

Angehörige der Yanomami feiern das Ende der 7. Versammlung der Yanomami-Organisation Hutukara © Fiona Watson/Survival

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