Brasilien: Wasserquelle der Guarani in bitterem Landstreit 'vergiftet'

21 November 2012

Guarani der Gemeinde Ypo’i in Brasilien. © MPF/Survival

Diese Seite wurde 2012 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Eine Gemeinde von brasilianischen Guarani-Indianern wirft einer umstrittenen Viehfarm vor, ihre wichtigste Wasserquelle vergiftet zu haben.

Die Guarani der Gemeinde Ypo’i im Bundesstaat Mato Grosso do Sul filmten mit einem Mobiltelefon die Verschmutzung, die sich schnell in dem Gewässer ausbreitete und es zwei Tage lang bedeckte.

“Die Kinder badeten gerade, als sie den weißen Schaum sahen […] wir folgten dem Fluss hoch bis zu der Farm, wo wir zwei große Container sahen”, erklärten die Guarani.

Die Farm gehört dem brasilianischen Großgrundbesitzer Firmino Escobar, der bereits im Zentrum eines bitteren Landstreits mit der Guarani-Gemeinde stand.

Vor zwei Jahren blockierte er den Zugang zu einem Stück Land, das die Guarani wiederbesetzt hatten, und schnitt sie somit von Wasser, Lebensmitteln und Gesundheitsversorgung ab.

Ein Gericht entschied daraufhin, dass die Guarani auf einem kleinen Stück ihres angestammten Landes verbleiben können, bis die Behörden ihr Territorium kartiert haben. Dieser Prozess ist noch immer nicht beendet.

Die Guarani sagen, dass dieser neuste Zwischenfall sie “schockiert und wütend” macht. Sie glauben, dass es sich “nicht um einen Unfall”, sondern um Vorsatz handelt.

Die Gemeinschaft beschreibt den Fluss als ihre “wichtigste Quelle für Trinkwasser, zum Baden, Kochen und zum Waschen der Kleidung. Nun können wir ihn nicht nutzen […] wir haben Angst.”

Aus den lokalen Flüssen beziehen die Guarani Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen. © Fiona Watson/Survival

Bisher ist nicht geklärt, welche Substanz in den Fluss geraten ist. Lokale Polizeibeamte waren vor Ort, nun warten die Guarani auf die Ergebnisse ihrer Untersuchung.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Die Guarani müssen schon zu lange die Hauptlast einer anhaltenden, böswilligen und erfinderischen Schreckenskampagne ertragen, um sie von Land fernzuhalten, das rechtmäßig ihres ist. Die Verantwortlichen für diesen letzten grausamen und perversen Akt sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Die Regierung muss die lokale Polizei ermahnen, eine sorgfältige und unparteiische Untersuchung durchzuführen.”

Guarani
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