Einmalige Reise von Maori-Journalisten zu den Guarani

5 April 2013

Das Land der meisten Guarani, wie das dieser Frau, ist für die Zuckerrohrproduktion und Rinderzucht eingenommen worden. © Fiona Watson/Survival

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Ein Team indigener Maori-Journalisten aus Neuseeland ist nach Brasilien zu den Guarani-Indianern gereist, um über deren Notlage zu berichten.

Der bisher einmalige Bericht ‘Stiller Genozid’, der aus zwei Teilen besteht, wurde vergangene Woche auf dem Fernsehsender Maori Television ausgestrahlt.

Die Journalisten besuchten mehrere Guarani-Gemeinden, die um ihr angestammtes Land kämpfen. In der Pyelito Kuê-Gemeinde haben sie die “Widerstandskraft” der Guarani beobachten können, die zwischen einem Fluss und Ackerland gefangen leben und unter Nahrungsmittelmangel sowie gewaltsamen Angriffen durch Söldner leiden.

Maori-Journalisten haben Guarani besucht, die zwischen einem Fluss und Ackerland gefangen leben. © Maori Television/ Survival

Reporterin Renée Kahukura Iosefa kommentierte: “Während die Guarani verhungern, sehen sie vor ihren Augen die Felder der Farmer gedeihen.”

Die Pyelito-Indianer haben kürzlich einen Fortschritt bei der Demarkierung ihres Landes gefeiert. Dennoch ist es wichtig, dass die Regierung schnell handelt, damit sie ein sichereres Leben führen können.

Der Bericht skizziert auch die furchtbare Lage der Guarani, die von ihrem Land vertrieben wurden, um Platz für Viehzuchtfarmen sowie Soja- und Zuckerrohrplantagen zur Produktion von Biosprit zu schaffen.

Der US-amerikanische Nahrungsmittel-Konzern Bunge ist nur eines der Unternehmen, die auf Guarani-Land produziertes Zuckerrohr erwerben.

Die Guarani und Survival fordern die brasilianische Regierung dringend auf, den Indigenen das Land zurückzugeben, da sie rechtlich dazu verpflichtet ist. In der Zwischenzeit leiden die Guarani unter Unterernährung, Gewalt, Mord und einer der höchsten Selbstmordraten weltweit.

Damiana Cavanha lebt mit anderen Mitgliedern ihrer Gemeinde, Apy Ka’y, am Rand einer Hauptstraße – sie warten darauf, dass ihr Land demarkiert wird. Drei ihrer Söhne wurden überfahren und getötet. Damiana sagte den Maori: “Dieses Land gehört nicht den Farmern, sondern es ist indigenes Guarani-Land.”

Weil sie sich für die Rückgabe ihres angestammten Landes einsetzen, werden Anführer der Guarani wie Damiana oft die Opfer der Söldner der Viehzüchter. Tonico Benites ist einer der vielen Guarani-Anführer, die erst kürzlich mit dem Tod bedroht wurden. Er sagte Journalisten: “Ich werde nicht aufhören. Ich werde im Kampf sterben.”

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