Brasilien: Operation zum Schutz der Awá macht Fortschritte
30 Januar 2014
Diese Seite wurde 2014 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Seit vier Wochen läuft eine Operation der brasilianischen Regierung, mit der das illegale Eindringen von Holzfällern und Siedlern in das Gebiet der Awá gestoppt werden soll.
Die großangelegte Operation findet unter Beteiligung mehrerer Ministerien, der brasilianischen Behörde für indigene Angelegenheiten (FUNAI), der Armee, der Bundespolizei und des Büros der Präsidentin statt. Mindestens 200 Einsatzkräfte sind vor Ort.
Vor dem Einsatz hatte Survival International mit einer großabgelegten internationalen Kampagne zur Rettung der Awá vor der Ausrottung aufgerufen.
Mindestens 369 Räumungserlasse wurden in dem Gebiet zugestellt. Damit sind bisher rund 90% der illegalen Siedler informiert worden, dass sie das Gebiet verlassen müssen.
Die Familien der Siedler haben nach der Zustellung 40 Tage Zeit das Gebiet zu verlassen. Sie werden alternatives Land und Zugang zu einer Reihe von Entschädigungsleistungen erhalten.
Im Moment werden Überflüge in dem Gebiet durchgeführt, mit denen bisher nicht erfasste Rinderfarmen und Siedlungen ausfindig gemacht werden sollen.
Nixiwaka Yawanawá, ein Amazonas-Indianer, der sich in London für die Rechte indigener Völker einsetzt, sagte: “Nachdem sie so viele Jahre gekämpft haben, gibt es für meine Brüder und Schwestern, die Awá, Hoffnung und ein Zeichen, dass die Möglichkeit besteht, im Einklang mit ihrem Wald zu leben.”
Vergangene Woche kritisierte der brasilianische Abgeordnete und Präsident des parlamentarischen Ausschusses für indigene Völker, Padre Ton, bei einer Konferenz im Europäischen Parlament die verheerende Situation des indigenen Volkes. Auch Survival sprach bei der Veranstaltung über die Awá.
Im brasilianischen Fernsehen betonte zudem Richter Carlos Madeira, der die Räumung des Gebietes in einem Urteil angeordnet hatte, wie groß die internationale Sorge um die Awá sei. Er berichtete, dass er über 10.000 Briefe erhalten hatte, in denen Menschen aus aller Welt zum Handeln für die Awá aufgefordert hätten.
Der Präsident von FUNAI erklärte im Fernsehen: “Die Organisation [FUNAI] wird mit Sicherheit im Gebiet bleiben, (…) um die indigenen Gebiete zu überwachen, damit es keine erneute illegale Besiedlung gibt.”
Mehr als 34% des indigenen Awá-Territoriums wurden abgeholzt.
Die Awá sind einige der letzten nomadischen Jäger und Sammler im Amazonasgebiet. Sie werden nicht überleben, wenn ihr Wald nicht geschützt wird.
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