Fragen?

Informationen über Survivals Geschichte, unser Team, unsere Struktur und prominente Unterstützer*innen findest du hier.
 

Wie beschreibt sich Survival selbst?  

Mutig: Wir nehmen es mit den Großen auf und gewinnen entgegen aller Wahrscheinlichkeiten.
Realistisch: Wir verstehen welchen riesigen Herausforderungen sich indigene Völker stellen müssen.
Glaubwürdig: Wir sind verlässlich, faktenbasiert und vertrauenswürdig.
Effektiv: Wir sind produktiv, können schnell reagieren und erzielen Resultate.

Wieso ist Survival führend im Kampf für indigene Völker?  

Wir sind Expert*innen für die Rechte indigener Völker. Seit 1969 kämpfen unsere Spezialist*innen mit Begeisterung für indigene Völker, ihre Anerkennung als zeitgenössische Gesellschaften und die Einhaltung ihrer Menschenrechte. Zusammen haben wir viele hundert Jahre Erfahrung in unserem Feld.

Wir nehmen kein Geld von nationalen Regierungen, denn sie verletzen am häufigsten die Rechte indigener Völker. Wir nehmen auch kein Geld von Unternehmen, die die Rechte indigener Völker verletzen (könnten). Unsere Integrität ist uns wichtiger als ihr Geld. Wir wollen unsere Prioritäten nicht ihrem Einfluss unterordnen und treten radikal und visionär für indigene Völker und ihre Rechte ein.

Was ist Survivals Ansicht nach die beste Methode, um die Rechte indigener Völker zu sichern?

Wir glauben, dass nur die öffentliche Anteilnahme echten und dauerhaften Wandel bringen kann. Daher wollen wir, dass möglichst viele Personen von indigenen Völkern und ihren Problemen erfahren. Deshalb brauchen wir Menschen wie dich, um die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker zu stärken. 

Ist Survival nicht zum Scheitern verurteilt?

Auf keinen Fall.

Auch wenn viele Menschen glauben, dass indigene Völker durch unaufhaltsamen „Fortschritt“ verschwinden müssen. Aber indigene Völker werden nicht zerstört, weil dies der normale Lauf der Geschichte wäre, sondern weil ihnen ihr Land und ihre Lebensgrundlage unter den Füßen geraubt wird. Sie sind Opfer des kriminellen Diebstahls ihres Landes und ihrer Rohstoffe. Sie sind genauso fähig zu Überleben und sich an neue Umstände anzupassen, wie alle Menschen.

Survival International hat sich Hunderte Male erfolgreich für indigene Gemeinden eingesetzt.

Du kannst dir auch ansehen, welchen Einfluss unsere Arbeit generell darauf hat, die Welt für indigene Völker zu einem besseren Ort zu machen.

Viele soziale Bewegungen kämpften gegen scheinbar unüberwindbare Hürden und doch haben sie festgefahrene Meinungen verändert. Die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei veränderte beispielsweise die Überzeugung, dass Sklaverei normal und gut für alle sei (auch für die Sklav*innen). Unser Ziel für indigene Völker ist ähnlich.

Ist Survival eine Indigenen-Organisation?

Nein.

Survival entstand im Globalen Norden, als besorgte Aktivist*innen erkannten, dass die einzige Möglichkeit, den Rassismus gegenüber indigenen Völkern zu stoppen, darin besteht, die öffentliche Meinung in den Ländern zu ändern, in denen die Probleme ihren Ursprung haben: in unseren so genannten Industriegesellschaften. Es sind unsere Regierungen, multinationale Unternehmen und Organisationen, die  indigenen Völkern ihr Land stehlen, und genau hier sollte sich etwas ändern.

Wir sind also keine Indigenen-Organisation, aber wir arbeiten eng mit indigenen Gemeinschaften zusammen und führen Kampagnen gegen die Menschenrechtsverletzungen durch, die sie uns als Probleme berichten. Survival vertritt aber keine indigenen Gemeinschaften und ihre Ansichten (es sei denn, sie bitten uns ausdrücklich darum, dies zu tun). Wir sehen sie als Partner und unsere Aufgabe ist es, ihren Stimmen und Forderungen Gehör zu verschaffen

Ist Survival eine offizielle Verteterin indigener Gemeinden?

Nein, nur wenn sie uns darum bitten.

Wir sehen sie als Partner und unsere Aufgabe besteht darin, ihre Stimmen und Forderungen unüberhörbar zu machen. Wir stellen indigenen Vertreter*innen eine Plattform zur Verfügung, um sich direkt an die internationale Öffentlichkeit zu wenden. Wir helfen ihnen auch, mit Unternehmen und Organisationen umzugehen, die ihre Rechte verletzen.

Unser Projekt „Tribal Voice" gibt indigenen Gemeinden die technische Möglichkeit, sich direkt an die Welt zu wenden und das Schweigen zu brechen, das Regierungen, Unternehmen und einflussreiche Naturschutzorganisationen ihnen aufdrängen.

Unsere Loyalität gilt immer in erster Linie indigenen Völkern. Wir teilen alle hilfreichen Informationen mit ihnen und akzeptieren Informationen nur auf dieser Grundlage.

Unterstützt Survival Gruppen in Deutschland, die behaupten, ein indigenes Volk zu sein?

Nein.

Manche Gruppen in Deutschland – die auch als „Selbstverwalter*innen“ bezeichnet werden und teils den sogenannten „Reichsbürger*innen“ nahe stehen – behaupten, dass sie wie ein indigenes Volk zu behandeln seien. Entgegen ihrer eigenen Darstellung handelt es sich bei „Selbstverwalter*innen“ nicht um indigene Völker. „Selbstverwalter*innen“ können sich daher auch nicht auf das ILO-Abkommen 169 berufen, das die (Land-)Rechte indigener Völker weltweit schützt. Die Situation von Mainstream-Europäer*innen, die in ihren eigenen Ländern die dominante Bevölkerung bilden, entspricht nicht der Lage indigener Völker – so sehr dies in ihrer eignen Vorstellung auch der Fall sein mag. Weiterlesen.

Warum hat Survival nur Büros in Europa und den USA?

Das hat mehrere Gründe. 

Wir haben keine Büros in Ländern, in denen indigene Völker leben, mit denen wir arbeiten. Deshalb können wir Kritik üben und auf Missstände aufmerksam machen, ohne Repressalien oder Beschlagnahmungen unser Büros oder Gelder befürchten zu müssen. Wir können dadurch Dinge anprangern, die unsere Kontakte und Partner*innen vor Ort teils nicht sagen können, ohne (weitere) Angriffe fürchten zu müssen.

Zum anderen sind unsere Büros in Ländern, in denen viele der Angriffe auf indigene Völker ihren Anfang nehmen oder von denen aus sie finanziert werden. Sei es durch Regierungen, Unternehmen und so genannten Naturschutz- oder Entwicklungs-Projekte. Wenn wir indigene Völker wirklich bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützen wollen, müssen wir daran arbeiten, unsere eigenen Gesellschaften und die Art und Weise zu verändern, wie diese Gesellschaften über indigene Völker und ihre Rechte denken. Nur so können wir auf lange Sicht Rassismus, Landraub und die Zerstörung ihres Landes und ihrer Zukunft bekämpfen.

Um unsere Ziele als globale Bewegung für die Rechte indigener Völker zu erreichen – sich für indigene Völker auf der ganzen Welt einzusetzen, ihnen eine internationale Plattform zu geben und weltweit Meinungen und Druck zu ihren Gunsten zu erzeugen – müssen wir nicht dauerhaft in ihren Gemeinschaften präsent sein. Wir stehen jedoch in engem Kontakt mit indigenen Völkern und arbeiten partnerschaftlich mit ihnen in dem weltweiten Kampf dafür, dass sie auf ihrem Land so leben können, wie sie es wollen.

Wer sind eurer Gegner*innen?


Regierungen und Unternehmen, die indigene Völker enteignen wollen, um ihr Land und ihre Ressourcen zu rauben.

Militärische Streitkräfte, die indigene Gebiete kontrollieren wollen.

Extremistische religiöse Organisationen, die indigene Menschen unter Zwang bekehren wollen, egal ob diese dabei zu Schaden kommen.

Extremistische Naturschutzorganisationen, die indigene Völker aus „Schutzgebieten“ vertreiben oder ihre Lebensweise beenden wollen.

Viele von denen, die fälschlicherweise glauben, dass nur die westliche Zivilisation eine Verbesserung des Lebensstandards und des Wohlergehens mit sich bringt.

Personen aus der extremen Linken, die glauben, dass alle gleich sein sollten und es keine kollektiven Rechte für indigene Völker geben sollte, und jene von der extremen Rechten, die glauben, dass es nur eine „korrekte“ Art zu leben gibt.

Was denkt Survival über Genitalverstümmelungen und andere schädliche Praktiken?

Wir wissen, dass viele Gesellschaften, einschließlich indigene, grausame Praktiken haben, die nicht auf freier Zustimmung basieren. Wir unterstützen diese Praktiken nicht und billigen sie auch nicht. Manche Praktiken (z. B. weibliche Genitalverstümmlung, Kindstötung) werden manchmal instrumentalisiert, um indigene Völker und ihre Rechte allgemein anzugreifen. Das halten wir für falsch, denn diese Praktiken finden sich auch in nicht-indigenen Gesellschaften.

Ist Survival gegen Fortschritt?

Keineswegs.

Wir glauben daran, dass sich alle Menschen immer und überall verändern, aber dass die Zukunft indigener Völker primär von ihnen selbst bestimmt werden sollte. „Entwicklungsprojekte“, die Menschen zerstören, sind kein Fortschritt. Diese Position wird heute auch von den Vereinten Nationen und internationalem Recht gestützt. Wir wollen, dass alle Staaten die UN-Erklärung zu den Rechten indigener Völker einhalten und die ILO-Konvention für indigene Völker (ILO 169) ratifizieren und anwenden. Beide Abkommen bestätigen das Recht indigener Völker auf ihr Land. Ohne dieses Recht werden auch alle anderen Menschenrechte missachtet, da indigene Völker ohne ihr Land nicht überleben werden.

Wie sieht die rechtliche Lage aus?

Internationales Recht und meist auch nationale Gesetze stehen auf unserer Seite.

Arbeiten Unternehmen und Organisationen (auch jene, die sich für Naturschutz einsetzen) in indigenen Gebieten, müssen sie sich bindend dazu verpflichten, dass sie nicht ohne freie, vorherige und informierte Zustimmung der betroffenen indigenen Völker vorgehen. Solch eine Zustimmung kann offensichtlich niemals frei und informiert sein, wenn den Betroffenen nicht vermittelt wird, dass sie ihre Einwilligung auch verweigern können, ohne deshalb negative Konsequenzen fürchten zu müssen.

Ihr habt mich überzeugt, was kann ich jetzt tun?

Wir sind auf dich angewiesen und benötigen deine Spenden, deine Energie und deinen Enthusiasmus.

Eine monatlichen Spende ist die grundlegendste Art, unsere Arbeit zu unterstützen. Eine regelmäßige Förderung ermöglicht uns, unsere Arbeit besser zu planen, weil wir auf deine Unterstützung vertrauen können. Wir müssen weniger Zeit für Verwaltung und Fundraising aufwenden und können mehr Zeit in Recherchen, Aufklärungsarbeit und Proteste für indigene Völker weltweit investieren.

Es gibt viele spannende Wege uns zu unterstützen: Du kannst lokale Spendenaktionen umsetzen oder Online-Aktivist*in werden. Gleich loslegen.

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