BRASILIENS GENOZID STOPPEN

Präsident Jair Bolsonaro hat indigenen Völkern den „Krieg erklärt“

Präsident Bolsonaro verlor die brasilianischen Präsidentschaftswahlen 2022. Sein Nachfolger, Präsident Lula, trat sein Amt im Januar 2023 an. Diese Seite wird daher nicht mehr aktualisiert, aber Survivals Kampagnen in Brasilien gehen natürlich weiter. Um alle E-Mail-Aktionen von Survival zu sehen, klicke hier.

Präsident Jair Bolsonaro versucht, die Uhr für indigene Rechte zurückzudrehen. Er will ihnen ihre Autonomie nehmen, ihre Gebiete an Holz- und Bergbauunternehmen verkaufen und sie gegen ihre Wünsche „assimilieren“.

Er sagte einmal: „Es ist eine Schande, dass die brasilianische Kavallerie nicht so effektiv war wie die Amerikaner, die ihre Indianer ausgerottet haben.“ Unter seiner Regierung wird jede Minute ein Amazonas-Regenwaldgebiet von der Größe eines Fußballfeldes zerstört.

Die Regierung von Präsident Bolsonaro:

  • fördert den Raub und die Zerstörung indigener Gebiete, Angriffe auf indigene Gemeinschaften und die Ermordung indigener Völker;
  • fordert erzwungenen Kontakt und die „Integration“ unkontaktierter Völker. Dies könnte ihre Auslöschung bedeuten;
  • drängt auf ein berühmt-berüchtigtes Bergbaugesetz, welches indigene Territorien für den Rohstoffabbau öffnen würde, und einen Gesetzentwurf, der es erlauben würde, indigenes Land für die Agrarindustrie zu stehlen;
  • unterstützt die tödliche „Stichtag“-Rechtsauslegung, die besagt, dass indigene Völker, die am 5. Oktober 1988, der Tag, an dem die brasilianische Verfassung in Kraft trat, noch nicht oder nicht mehr auf ihrem angestammten Land lebten, ihr Anrecht darauf verlieren. Falls das Verfassungsgericht dieser Interpretation folgt, könnten Dutzende von unkontaktierten Völkern und Hunderte von indigenen Territorien betroffen sein;
  • scheitert daran, die Ausbreitung von COVID-19 in indigenen Gebieten zu verhindern, da sie Außenstehende nicht am Eindringen hindert und Gesundheitsmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie in indigenen Gemeinden blockiert;
  • stranguliert Regierungsorgane, wie FUNAI, die Behörde für indigene Angelegenheiten, und die Umweltbehörde IBAMA, die für den Schutz des Landes und des Lebens indigener Völker verantwortlich sind.
  • den Gesetzesentwurf PL490 voranzutreiben. Das als “Gesetz des Todes” bekannte Vorhaben vereint die gefährlichsten Elemente einer Reihe von Gesetzesentwürfen und Verfassungsänderungen, die darauf abzielen, den indigenen Völkern ihr Land zu rauben. Es beinhaltet den „Stichtag-Trick" und erlaubt den erzwungenen Kontakt mit unkontaktierten Völkern und den Diebstahl indigener Gebiete für den Bergbau, die Agrarindustrie und weitere Vorhaben.

Diese Schritte könnten Dutzende unkontaktierte Völker auslöschen und wären eine Katastrophe für Hunderttausende indigener Völker in ganz Brasilien.

Ist die Luft, die der Präsident atmet, anders als die Luft, die wir atmen?
Reginaldo Apyawa

© Survival

Brasilien ist heute die Heimat von rund 305 verschiedenen indigenen Völkern, darunter rund 100 unkontaktierte Völker. Sie sind jetzt allesamt in Gefahr.

Survival International steht seit 50 Jahren den indigenen Völkern Brasiliens solidarisch zur Seite – für ihr Überleben, für den Schutz einiger der artenreichsten Gebiete der Erde, für die Gesundheit unseres Planeten und für die gesamte Menschheit.

Wir kämpfen mit ihnen, um ihr Leben und ihr Land zu verteidigen.

Schaue und teile die dringenden Nachrichten der indigenen Völker und folge #TribalVoice!

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Dies ist zweifellos einer der schlimmsten Momente für die indigenen Völker seit der Militärdiktatur.
Beto Marubo

In ganz Brasilien wehren sich indigene Völker

© Survival

APIB, die Vereinigung indigener Völker Brasiliens, sagte: „Wir haben das Recht zu existieren. Wir werden uns nicht zurückziehen. Wir werden diese Regierung auf der ganzen Welt anprangern.“

Die indigenen Völker Brasiliens, ihre Unterstützer*innen und Verbündeten und Survival International wehren sich gegen den Präsidenten, der plant, ihr Land zu stehlen, ihr Leben zu zerstören und sie als Völker zu vernichten.

Der größte internationale Protest für indigene Rechte aller Zeiten fand im ersten Amtsmonat von Bolsonaro statt und das gemeinsame Erheben unserer Stimmen hat bereits einen Unterschied gemacht.

Indigene Völker vereiteln Bolsonaros Versuche, FUNAI zu zerlegen.

Bolsonaro hat versucht, FUNAI, Brasiliens Abteilung für indigene Angelegenheiten, lahmzulegen. Er hat sie verlegt, um es der Agrar- und Rohstoffindustrie zu erleichtern, Ressourcen auf indigenen Gebieten zu erschließen.

An seinem ersten Tag im Amt:

 

Verlegte er FUNAI aus dem Justizministerium in sein neu geschaffenes Ministerium für Familie, Frauen und Menschenrechte, wo Ministerin Damares Alves, eine evangelische Predigerin mit einer Vorgeschichte anti-indigener Politik, großen Einfluss auf indigene Angelegenheiten haben wird.
Nahm er FUNAI die Verantwortung für die Abgrenzung indigener Gebiete und übergab sie dem Landwirtschaftsministerium. Der für Landfragen zuständige Nabhan Garcia kämpft seit Jahrzehnten gegen die Abgrenzung indigener Gebiete.

 

 

Aber Bolsonaro scheiterte und diese Maßnahmen wurden vom Kongress im Juni 2019 abgelehnt.

Es war ein großer Sieg für indigene Völker und ihre Partner*innen, die den indigenen Kampf unterstützen – dank der Lobbyarbeit und dem Aktivismus, den wir seit Beginn dieser anti-indigenen Regierung betrieben haben.
Paulo Tupiniquim

© Fabio Nascimento / Mobilização Nacional Indígena

Indigene Völker verhindern die Abschaffung der Sesai

Die Regierung von Bolsonaro wollte das indigene Gesundheitssystem Sesai abschaffen.

Sie hat wieder versagt. Indigene Gruppen protestierten in vielen Teilen des Landes und besetzten öffentliche Gebäude und Autobahnen zur Unterstützung der Sesai.

Nur etwa eine Woche nachdem der Vorschlag zum ersten Mal vorgelegt wurde, zog sich die Regierung zurück und sagte, dass das indigene Gesundheitssystem doch nicht abgeschafft werden würde.

© Mídia Índia
© CIMI/Survival

Wir werden uns widersetzen. Wir waren die ersten Menschen, die angegriffen wurden. Wir werden auch die ersten sein, die darauf reagieren.
Sonia Guajajara

© Rosa Gauditano/APIB/Survival International

Es ist an der Zeit, indigene Stimmen zu verstärken, seine Meinung zu sagen und solidarisch zu handeln.

Wir geben nicht auf, bis indigene Völker als zeitgenössische Gesellschaften respektiert werden, sie die Kontrolle über ihr Leben und ihr Land haben und sie frei über ihre eigene Zukunft bestimmen können.

Survival verfügt über 50 Jahre Erfahrung mit effektiven Kampagnen, die zu Ergebnissen führen. Seit 1969 haben wir in Zusammenarbeit mit indigenen Völkern mehr als 50 erfolgreiche Kampagnen allein in Brasilien und Hunderte weitere weltweit durchgeführt.

Wir haben Holzfäller, Bergleute und Ölfirmen davon abgehalten, indigene Gebiete, Leben und Lebensgrundlagen zu zerstören. Wir haben Regierungen davon überzeugt, indigene Rechte anzuerkennen. Wir dokumentieren und entlarven weiterhin die Gräueltaten gegen indigene Völker und ergreifen direkte Maßnahmen, um sie zu stoppen. Mit deiner Hilfe können wir Bolsonaros Krieg gegen indigene Völker beenden: Für indigene Völker, für die Natur, für die gesamte Menschheit.

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