UN verurteilt Behandlung der Buschleute in Botswana
11 Dezember 2014
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Die UN-Sonderberichterstatterin zu kulturellen Rechten hat Botswana für seine Behandlung der letzten jagenden Buschleute Afrikas kritisiert, nachdem sie das Land letzten Monat besucht hatte.
Farida Shaheed erklärte ihre Sorge darüber, dass die Regierung Botswanas den Zugang der Buschleute zu ihrem angestammten Land einschränkt. Sie kritisierte auch die widersprüchliche Politik der Regierung, die Buschleute unter dem Deckmantel des Wildtierschutzes von ihrem Land zu vertreiben und gleichzeitig Bergbau und Tourismus im Schutzgebiet zu fördern.
„Die Angst unter den Betroffenen ist, dass, sobald die Ältesten verstorben sind, niemand mehr das Recht haben wird, im Reservat zu leben. Zudem ist die Begründung, Menschen aus dem Reservat umzusiedeln um die Wildtiere zu schützen, nicht in Einklang zu bringen mit der Weiterführung von Bergbau und Tourismus-Aktivitäten“, schreibt Shaheed in ihrem Bericht.
Sie fordert von der Regierung Botswanas eine „Klarstellung in der Sache“.
Entgegen eines Urteils von Botswanas Oberstem Gericht (2006), dass das Recht der Buschleute innerhalb des Reservates zu leben und zu jagen bestätigt, müssen die meisten von ihnen Genehmigungen beantragen, um des Gebiet zu betreten – darunter auch Kinder ab 16 Jahren.
Jumanda Gakelebone, ein Sprecher der Buschleute, erklärte gegenüber der deutschen Presseagentur dpa: „Wenn wir nicht auf unser angestammtes Land zurückkehren können, wird es in Botswana bald keine Buschleute mehr geben.“
Den Buschleuten wird „Wilderei“ vorgeworfen, wenn sie für ihren Lebensunterhalt jagen, und ihnen drohen Haft, Schläge und sogar Folter und Tod, während zahlende Großwildjäger auf privaten Jagdfarmen willkommen sind.
Buschleute-Anführer Roy Sesana bat kürzlich Prinz William – der die Anti-Wilderei-Initiative United for Wildlife anführt – um Hilfe bei der Anerkennung der Buschleute als Jäger, nicht als Wilderer.
Die Regierung Botswanas zeigt immer wieder eine tiefe Verachtung für die Lebensweise der Buschleute als Jäger und Sammler. In einer Rede zur Lage der Nation betonte Präsident Khama kürzlich die Arbeit der Regierung mit Gemeindeorganisationen, um „den Übergang [der Buschleute] vom Jagen zum Fototourismus zu erleichtern“.
Der Präsident handelt mit der Verfolgung der Buschleute illegal und im Widerspruch zum Urteil des Obersten Gerichtshofes, indem er ihnen die Möglichkeit verweigert, frei auf ihrem Land zu leben und dort zu jagen.
Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, hat über 200 Fälle von gewaltsamen Missbrauch dokumentiert, die Buschleute durch Wildhüter und Polizei erfahren haben. Survival ruft zudem zu einem Reiseboykott für Botswana auf, bis die Buschleute in Frieden auf ihrem angestammten Land leben können.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: „Während Khama ohne Grund das Ansehen seines Landes mit der Unterdrückung der Buschleute durch den Schmutz zieht, leiden die Gemeinden noch immer unter dem Unrecht des Präsidenten. Khamas letzte Ansprache zeigt seine Verachtung beispielhaft – für Khama sind die Buschleute nur gut, um Touristen zu unterhalten.“