Britische Baronin: Buschmänner sind "primitiv" und "steinzeitlich"
14 März 2006
Diese Seite wurde 2006 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
In einer Debatte des britischen "House of Lords" gestern abend, bezeichnete die Baronin Tonge die Jagdmethode der Kalahari Buschmänner mit Pfeil und Bogen als "primitiv" und ihre Lebensweise als "steinzeitlich". Sie lehnte das Gerichtsverfahren der Buschmänner gegen die Regierung Botswanas ab und wiederholte Behauptungen gegen ihre Lebensweise, die sich vor dem hohen Gericht Botswanas als falsch erwiesen.
Baronin Tonge ist die ehemalige liberale Parlamentarierin Jenny Tonge, die aus den ersten Reihen gefeuert wurde, weil sie sagte, sie könne Selbstmordattentätern nachempfinden.
Tonge sagte, ein paar Buschmänner würden mit Survival zusammen wegen der Vertreibung aus dem Zentral Kalahari Reservat "die Regierung Botswanas erpressen". In Wirklichkeit verklagen 240 Buschmänner, die zu den ärmsten Einwohnern des Landes gehören, die Regierung Botswanas, weil sie gezwungen wurden das Land ihrer Vorfahren zu verlassen. Sie behauptete die Buschmänner würden im Reservat mit Gewehren und Geländfahrzeugen jagen, wobei der Direktor der botswanischen Wildschutzbehörde Joseph Matlhare, sogar Zeuge der Regierung, vor Gericht bestätigte, dass ihm kein Anzeichen bewusst wäre, dass dies je geschehen ist. Sie behauptete außerdem, dass die Anwesenheit der wenigen domestizierten Tiere der
Buschmänner das Ökosystem des Reservats schaden würde, wobei sogar die Statistiken der Regierung zeigen, dass die Zahl der Wildtiere im Reservat sich in den zehn Jahren vor der Vertreibung verdoppelt hat.
Tonge besichtigte im Jahre 2002, zusammen mit Lord Jones und anderen Britischen Parlamentarierern, für einen halben Tag ein Zwangsansiedlungslager der Regierung Botswanas für Buschmänner und wurde von Offiziellen der Regierung herumgeführt. Lord Pearson, der Teil der selben Delegation war, deckte gestern auf, dass De Beers den Ausflug der Parlamentarier bezahlt hatte, inklusive einer Reise erster Klasse. De Beers sucht im Land der Buschmänner nach Diamanten.
Die Idee war, mich und die anderen Mitglieder der Gruppe nicht nur zu überzeugen, dass Botswana ein toller Ort sei, sondern auch dass die Buschmänner nicht misshandelt würden…," so Lord Pearson. "Ich traf die Vorsorge, mir einen eigenen Übersetzer einzustellen, so hörte ich genau, was manche der 200 Buschmänner und ihre Familien sagten, die vor kurzem in ein Camp nach New Xade zwangsumgesiedelt wurden. Ich hörte, wie sie es als einen Ort des Todes beschrieben, wo sie nichts tun konnten außer zu trinken, Drogen zu nehmen und AIDS zu bekommen…. Ich jedenfalls war als ich heimkam überzeugter als je zu vor, dass hier eine große Ungerechtigkeit begangen wurde."
Lord Jones, der nach der Zeitung "Mail on Sunday" bei seinen politischen Rivalen auch als "Junket Jones ["junket" heißt sowohl Quarkspeise als auch Vergnügungsreise, Anm. d. Übers.] bekannt ist, verteidigt regelmäßig die Vertreibungen der Buschmänner durch die Regierung Botswanas. Kürzlich kaufte er eine Luxusvilla in Botswana, die einer Firma namens "Dolce Vita" – "Das Gute Leben" – gehörte. Sie wurde auf dem Land gebaut, das dem Sohn eines ehemaligen Ministers des Kabinetts gehörte.
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