Indigenes Volk schwört mit Äxten und Pfeilen gegen Mine vorzugehen

13 Oktober 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die Dongria Kondh, ein sehr isoliert lebendes indigenes Volk Indiens, bereiten sich darauf vor, die britische Bergbaugesellschaft Vedanta am Bauxitabbau auf ihrem Land zu hindern. Das Unternehmen möchte eine Mine auf dem Gipfel ihres heiligen Berges anlegen. Am vergangenen Wochenende wurden Protestierende der Dongria Kondh durch die indische Polizei und angeheuerten Schlägertrupps gezwungen, eine kurz zuvor errichtete Blockade aufzulösen.

Nachdem bekannt wurde, dass Vedanta plant, mit Vermessungsarbeiten für die geplante Aluminiummine zu beginnen, blockierten am Mittwoch circa 150 Menschen die dorthin führende Straße im indischen Bundesstaat Orissa. Der Berg auf dem die Mine entstehen soll, ist der heiligste der Dongria Kondh. Des Weiteren ist er ein wichtiger Teil des Ökosystems der Nyamgiri Berge, das aus einer Vielzahl von Wasserläufen und dichten Wälder besteht. Wiederholt suchten Arbeitnehmer der Firma Vedanta die Blockade auf und bedrohten die Protestierenden. Am Freitag gaben die Bewohner des Dorfes nach und beendeten die Barrikade. Trotzdem halten sich immer noch circa 100 Protestierende am Straßenrand auf und blockieren den Verkehr, wenn sich Fahrzeuge von Vedanta nähern.

Der Großteil des Vedanta Unternehmens gehört dem in London lebenden indischen Milliardär Anil Agarwal.

Jetzt bereiten sich die Dongria Kondh aus der ganzen Region der Nyamgiri Berge, eben jenem Gebiet, das durch das geplante Bergwerk ökologisch zerstört  würde, darauf vor, Vedanta daran zu hindern, ihren heiligen Berg zu erreichen. Zu diesem Zweck stellen sie Pfeile her und präparieren ihre Äxte. „Unsere Leute sind nun sehr wütend. Wir müssen Vedanta die ganze Stärke der Dongria Kondh zeigen,“ sagt ein Beteiligter.

Im August hatte der oberste Gerichtshof Indiens Vedanta grünes Licht für den Bauxitabbau im Gebiet der Dongria gegeben. Nach der Verkündung dieses Urteils blockierten circa 40 Dongrias die Straßen zu ihren Bergen mittels Baumstämmen und trugen Transparente mit der Aufschrift: „Wir sind die Dongria Kondh. Vedanta kann uns nicht unseren Berg nehmen.“

Survival`s Direktor Stephen Corry äußerte sich heute: „Die Dongria Kondh schützen ihr Land vor Eindringlingen, welche nur daran interessiert sind, den Berg zu ihrer eigenen Bereicherung auszubeuten. Die Dongria selbst, werden nichts von der Mine bekommen, außer völliger Mittellosigkeit und Zerstörung. Survival wir sie weiterhin bei ihrem Widerstand gegen das Unternehmen Vedanta unterstützen.“

 Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Raphael Göpel telefonisch unter  +49 30 722 93 108 oder per E-Mail unter [email protected]

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