Die Church of England verkauft Anteile an kontroversem Bergbauunternehmen

5 Februar 2010

Vedantas geplante Mine in Orissa, Indien, ist sehr umstritten. ©Survival © Survival

Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die Church of England hat heute überraschend bekannt gegeben, dass sie ihre Aktien an der umstrittenen Bergbaugesellschaft Vedanta Resources aus ethischen Gründen verkauft. Dieser beispiellose Schritt hat verheerende Auswirkungen auf das Ansehen des Unternehmens.

Die Kirche sagte: „Es gibt keinen Grund für uns zu glauben, dass Vedanta jemals das Level an Respekt für Menschrechte erfüllen wird, das wir von ihnen fordern“, und dass die weiterführende Investition in Vedanta „gegen die ethischen Standards der Church of England verstoßen würde.“

Survival International forderte die Kirche seit über einem Jahr dazu auf, die Vedanta Aktien zu verkaufen. Die Entscheidung der Kirche ist dennoch sehr ungewöhnlich, da sie normalerweise eine Politik des „konstruktiven Dialogs“ mit Unternehmen unterstützt und nicht zu solch drastischen Mitteln greift. Die Entscheidung der Kirche ist für Vedanta jedoch nur die Spitze des Eisbergs in einer Reihe von PR Desastern.

In einem ähnlich unerwarteten Schritt, beschuldigte die britische Regierung im vergangenen Jahr das FTSE 100 Unternehmen öffentlich die Menschenrechte des indigenen Volkes Dongria Kondh zu verletzten. Die Regierung sagte damals, dass es „essentiell“ sei, dass „das Unternehmen sein Verhalten ändert.“

Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Die beispiellose Entscheidung der Kirche ist sehr begrüßenswert und sendet ein unmissverständliches Signal an Unternehmen, welche die Rechte indigener Völker missachten: Wir werden Ausbeutung nicht unterstützen. Jeder, der sich für Menschenrechte einsetzt, sollte seine Vedanta Aktien noch heute verkaufen.“

Die Kirche ist nicht die erste Organisation, die ihre Anteile auf Grund von ethischen Gründen abstößt. Die norwegische Regierung verkaufte 2007 Aktien im Wert von 13 Millionen US-Dollar und gab bekannt, dass: “es keinen Grund gibt anzunehmen, dass das Unternehmen sein inakzeptables Verhalten in Zukunft ändern wird.”

Nachdem Survival International im vergangenen Jahr Druck ausgeübt hatte, verkaufte das Unternehmen Martin Currie Investments seine Vedanta Aktien im Wert von 2,3 Millionen Pfund und British Petrols Pensionsfond reduzierte seine Anteile auf Grund des „Führungsstils des Unternehmens.“

Survival versucht auch andere Anteilseigner wie die Rowntree Foundation zu beeinflussen.

Dongria Kondh
Indigenes Volk

Teilen