Recht auf Wasser: Buschleute vor Berufungsverfahren „fest entschlossen“
13 Januar 2011
Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.
Am 17. Januar beginnt vor Botswanas Berufungsgericht eine Anhörung im Fall der Gana und Gwi Buschleute, bei welcher ihr Recht auf den Zugang zu Wasser auf ihrem angestammten Land in der Kalahari verhandelt wird.
Die Buschleute, die nach einem vorherigen Erfolg vor Gericht auf ihr Land im Central Kalahari Game Reserve zurückkehrten, sind gegen ein Urteil des Obersten Gerichts von 2010 in Berufung gegangen. Dieses untersagt ihnen den Zugang zu einem Brunnen in ihrem Reservat, den sie seit Jahrzehnten genutzt hatten.
Die Entscheidung von 2010 fiel eine Woche bevor die Vereinten Nationen Wasser formal als Menschenrecht anerkannten. Das Urteil wurde von Afrikas höchster Menschenrechtsinstanz ACHPR dafür kritisiert, den Buschleuten ihr „Recht auf Leben“ zu versagen.
Ohne den Brunnen müssen die Buschleute in der Kalahari beschwerliche Reisen zu Fuß oder auf Eseln zurücklegen, um Wasser von außerhalb des Reservates zu beschaffen.
Nachdem Gespräche mit der Regierung gescheitert waren, reichten die Buschleute Klage ein um den Zugang zu ihrem Brunnen zu erwirken. Die Buschleute klagen mit der Begründung, dass die Verweigerung, ihnen Zugang zu Wasser zu genehmigen, sie unmenschlicher und erniedrigender Behandlung aussetzt.
Obwohl die Regierung den Buschleuten den Zugang zu Wasser untersagt, hat sie in dem Reservat neue Brunnen für Wildtiere bohren lassen. Es wird zudem erwartet, dass die Regierung dem Unternehmen Gem Diamonds eine Lizenz für den Abbau von Diamanten inmitten einer der Gemeinden der Buschleute erteilt. Dem Unternehmen Wilderness Safaris wurde genehmigt, eine Luxus-Lodge für Touristen mit Bar und Swimmingpool zu eröffnen.
Botswanas Präsident Ian Khama, dessen Neffe und Anwalt Vorstandsmitglieder von Wilderness Safaris sind, hat die Lebensweise der Buschleute als „archaische Fantasie“ bezeichnet und sich erst kürzlich mit den Ausdrücken „primitiv“ und „zurückgeblieben“ auf die Indigenen bezogen.
„Wir hoffen weiter. Nicht darauf, etwas zu erhalten, sondern einfach auf Gerechtigkeit und unsere Rechte. Die Regierung hofft, dass sie uns ein weiteres Mal vertreiben kann indem sie uns Wasser verweigert. Sie müsste inzwischen wissen, dass wir fest entschlossen sind auf dem Land unserer Vorfahren zu leben, das wir seit dem Anfang der Zeit kennen,“ sagte ein Mitglied der Buschleute, welches anonym bleiben möchte.