Weltweite Aktion gegen Ausweitung von Amazonas-Gasprojekt

19 April 2013

Aktivisten werden auch mit solchen Schildern auf die tödlichen Folgen von Camisea für Perus unkontaktierte Völker aufmerksam machen. © Survival

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Anhänger von Survival International werden am 23. April vor peruanischen Vertretungen in mehreren Ländern gegen die tödliche Ausweitung des Camisea-Gasprojektes in Perus Amazonasregenwald protestieren. Das Projekt bedroht das Überleben unkontaktierter Völker.

Teilweise werden die Aktivisten Schilder und Gasmasken tragen, die die tödlichen Folgen des Camisea-Projektes für unkontaktierte Völker in dem Gebiet symbolisieren sollen. An Perus Vertretungen in Berlin, Paris, London, Madrid und San Francisco wird auch eine Petition übergeben.

Die Petition fordert Perus Präsident dazu auf, Eindringlinge und Unternehmen aus den Gebieten unkontaktierter Völker fern zu halten. Über 120.000 Menschen aus aller Welt haben die Petition unterzeichnet.

Unkontaktierte Völker sind extrem anfällig gegenüber eingeschleppten Krankheiten – die ersten Erkundungen im Camisea-Gasblock in den 1980er Jahren führten zum Tod der Hälfte der Nahua-Indianer.

Die Hälfte der Nahua kam ums Leben, nachdem ihr Land in den 1980er Jahren für Ölerkundungen erschlossen wurde. © Johan Wildhagen

Camisea liegt im Herzen des Nahua-Nanti-Reservates in dem mehrere unkontaktierte und abgeschieden lebende indigene Völker zu Hause sind. Das Gebiet ist auch Pufferzone für den Manu-Nationalpark, der von der UNESCO als einer der “biologisch vielfältigsten Orte der Erde” anerkannt ist. Camisea ist Perus größtes Gasprojekt, das von Pluspetrol (Argentinien), Hunt Oil (USA) und Repsol (Spanien) geleitet wird.

Perus Energieministerium steht unmittelbar vor der Genehmigung der Erweiterung des Gasprojektes, obwohl selbst die Vereinten Nationen zur “sofortigen Suspendierung” der Arbeiten aufgerufen haben, die höchstwahrscheinlich katastrophale Folgen für die indigene Bevölkerung haben werden.

Neben dem Risiko von Krankheiten durch den ersten Kontakt, würden die Arbeiten auch Wald zerstören und Tiere vertreiben, von denen die unkontaktierten Gruppen leben.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Das Camisea-Gasprojekt bis tief in das Gebiet unkontaktierter Völker auszuweiten, ist ein rücksichtsloses und unglaublich verantwortungsloses Unterfangen. Die UN will diesen Plan vom Tisch haben – ich hoffe, dass Perus Regierung bereit ist zuzuhören.”

Hinweis an die Redaktion

In Berlin übergeben Aktivisten am 23. April um 09:15 Uhr vor der peruanischen Botschaft (Mohrenstraße 42, 10117 Berlin) die Petition.

Fotos der weltweiten Aktionen werden am 23. April auf www.survivalinternational.de veröffentlicht.

Unkontaktierte Völker Perus
Indigenes Volk

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