Weltweite Proteste fordern Schutz für Perus unkontaktierte Völker

23 April 2013

Aktivisten in London tragen Atemmasken, um auf die tödlichen Auswirkungen des Camisea-Projektes auf Perus unkontaktierte Indigene hinzuweisen. Aktivisten in Berlin tragen Atemmasken und Helme, um auf die tödlichen Auswirkungen des Camisea-Projektes auf Perus unkontaktierte Indigene hinzuweisen. © Survival

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Unterstützer von Survival International hielten heute weltweit Proteste vor peruanischen Botschaften und Konsulaten in London, San Francisco, Berlin, Madrid und Paris ab. Sie forderten ein Ende der Tod bringenden Ausweitung des Camisea-Gasprojektes im Regenwald des peruanischen Amazonasgebietes. Camisea bedroht das Leben unkontaktierter Indigener.

Als Ölarbeiter verkleidete Aktivisten, die Atemmasken und Helme trugen, wiesen mit Plakaten auf die tödlichen Auswirkungen des Camisea-Projektes auf Perus unkontaktierte indigene Völker hin. Die Demonstranten überreichten den peruanischen Botschaften und Konsulaten symbolisch Ölkanister, die mit den Namen von über 120.000 Menschen gefüllt waren, die Perus Präsident aufgefordert hatten, unkontaktierte Indigene vor Eindringlingen auf ihr Land zu schützen, seien es einzelne Personen oder Unternehmen.

Perus Regierung steht unmittelbar davor, eine gewaltige Ausweitung des umstrittenen Camisea-Gasprojektes zu genehmigen. Die Folge wäre ein weiteres Vordringen in das Schutzgebiet Nahua-Nanti, das die Heimat mehrerer unkontaktierter und isoliert lebender Indigener ist.

Camisea befindet sich bereits im Herzen des Schutzgebietes Nahua-Nanti, das auch eine Pufferzone zum Manú-Nationalpark bildet. Nach Ansicht der UNESCO handelt es sich bei diesem um denjenigen „Ort auf der Erde, der die größte Biodiversität aufweist“. Camisea ist das größte Gasprojekt in Peru. Betreiber sind die Unternehmen Pluspetrol (Argentinien), Hunt Oil (USA) und Repsol (Spanien).

Die Ausweitung des Camisea-Gasprojektes würde das Leben unkontaktierter Indigener im Schutzgebiet Nahua-Nanti bedrohen. © Unknown/Survival

Die Vereinten Nationen riefen Peru kürzlich zur „sofortigen Suspendierung“ der Ausweitung des Camisea-Projektes auf. Es bestehe ein Risiko für das Leben der in der Nähe beheimateten unkontaktierten Indigenen, hieß es.

Unkontaktierte Indigene sind extrem anfällig für Krankheiten, die von Außenstehenden eingeschleppt werden. Die anfängliche Erkundung des Camisea-Gasblockes in den 1980er Jahren führte zum Tod der Hälfte der Nahua-Indigenen.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte heute: „Die Vereinten Nationen wollen, dass die Ausweitung des Camisea-Projektes eingestellt wird. Und weltweit sind Tausende von Menschen gegen diese Ausweitung, die nach internationalem Recht auch verboten ist. Warum also droht dieses Tod bringende Projekt überhaupt noch? Perus Regierung setzt nicht nur ihren Ruf aufs Spiel, sie bricht auch internationales Recht .“

Hinweis an Redakteure:

- Der Protest in San Franciso wird um 9 Uhr Ortszeit beginnen.

- Bilder der weltweiten Proteste in hoher Auflösung werden im Laufe des Tages hier zum Herunterladen zur Verfügung gestellt

Aktivisten in Berlin, die sich als Ölarbeiter verkleidet haben, überreichten der peruanischen Botschaft einen symbolischen Ölkanister, gefüllt mit 120.000 Namen. © Survival

An der peruanischen Botschaft in Berlin wurden über 120.00 Unterschriften zum Schutz unkontaktierter Völker übergeben. © Survival

Weltweit machten Unterstützer von Survival heute auf die Bedrohungen des Camisea-Gasprojektes für unkontaktierte Völker aufmerksam. © Survival

Aktivisten in Berlin überreichten der peruanischen Botschaft einen symbolischen Ölkanister, gefüllt mit 120.000 Namen. © Survival

Demonstranten fordern in London den Schutz unkontaktierter Völker und den Stopp des Camisea-Projektes. © Survival

Demonstranten in London übergaben eine Petition, um Peru zum Schutz unkontaktierter Völker aufzurufen. © Survival

Auch vor der peruanischen Vertetung in Madrid forderten Demonstranten einen Stopp von Camisea. © Survival

Aktivisten demonstrierten auch vor der Botschaft Perus in Paris. © Survival

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