Trotz Einschüchterung: Dongria fest entschlossen gegen Vedanta

13 Juni 2013

Auch Dongria-Anführer Lodu Sikaka hat ein Ende der Einschüchterungen der Dorfsprecher gefordert und geschworen, Niyamgiri zu verteidigen. © Survival

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Vor Beginn der Konsultationen um den umstrittenen Tagebau des Konzerns Vedanta Resources in den indischen Niyamgiri-Bergen, forderten die Dongria Kondh die Freilassung inhaftierter Dorfsprecher. Während eines Protestmarsches bekräftigten sie zudem ihren Schwur, ihre heiligen Berge zu verteidigen.

Lodu Sikaka, ein Anführer der Dongria, sprach vor Tausenden entschlossenen Demonstranten. „Wir werden von Niyamgiri nicht ablassen … Lasst die Regierung und das Unternehmen uns unterdrücken so sehr sie können. Wir werden Niyamgiri, unsere Mutter Erde, nicht verlassen.“

In einem wichtigen Urteil hatte das Oberste Gericht Indiens im April 2013 eine Berufung von Vedanta abgelehnt, mit der der Konzern den Tagebau an den Niyamgiri-Bergen durchsetzen wollte. Das Gericht entschied, dass die am stärksten von der Mine Betroffenen konsultiert werden müssen.

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Doch obwohl über 100 Dörfer von dem Tagebau betroffen sind, wurden nur zwölf Dorfräte (gram sabhas) aus der Umgebung der Berge zu Konsultationen eingeladen. Die Dongria und das Ministerium für Indigene Angelegenheiten haben diese Auswahl verurteilt. Die endgültige Entscheidung über die Mine wird bei der indischen Regierung liegen.

Der Menschenrechtsorganisation Survival International liegen zudem beunruhigende Berichte darüber vor, dass Polizei und Paramilitär Druck auf die Dongria ausüben und die Bewohner der zwölf Dörfer einschüchtern. Eine Delegation der Dongria ist in die Hauptstadt des Bundesstaates Odisha gereist, um sich über die Einschüchterungen zu beschweren und um die Einbeziehung von 150 Dörfern in die Konsultationen zu fordern.

Die Niyamgiri-Berge sind die Lebensgrundlage der rund 8.000 Dongria Kondh und von zentraler Bedeutung für ihre Identität. In den vergangenen Monaten wurden Anführer der Dongria Kondh verstärkt eingeschüchtert und einige festgenommen.

Die Dongria wenden sich gemeinsam gegen den offenen Tagebau an den Niyamgiri-Bergen. © Bikash Khemka/Survival

Lodu Sikaka erklärte bei dem Protest: „Wir glauben an den Staat, an die Demokratie. Lasst sie alle unsere inhaftierten Anführer freilassen und wir werden zur gram sabha gehen. Sonst nicht!“

Der Kampf der Dongria wurde mit der Hollywood-Geschichte Avatar verglichen und brachte dem indigenen Volk die Unterstützung auch prominenter Persönlichkeiten ein. Die Proteste führten auch zum Rückzug von Investoren aus Vedanta.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: „Die Anführer der Dongria, die das Projekt seit Jahren ablehnen, vor den „Konsultationen“ über dieses einschneidende Vorhaben zu schikanieren, ist weder fair noch demokratisch. Es zeigt nur wie die Ausdrücke „Rechte“ und „Zustimmung“ inzwischen von Regierungen und Unternehmen verbogen werden, die ungeachtet der menschlichen Kosten das Land indigener Völker stehlen wollen.“

Hinweis an die Redaktion:
- Lesen Sie den Brief von Indiens Ministerium für Indigene Angelegenheiten, in dem es den Mangel an Einbeziehung der Dörfer verurteilt (PDF, 492kb, in Englisch)

Dongria Kondh
Indigenes Volk

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