'World Travel Market': Aufruf zum Reiseboykott für Botswana

4 November 2013

Aktivisten riefen heute vor dem World Travel Market in London zum Boykott von Reisen nach Botswana auf. © Charli Botha/Survival

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Bei der heutigen Eröffnung des World Travel Market (WTM) in London haben Unterstützer von Survival International, die Bewegung zum Schutz indigener Völker, Messebesucher zum Reiseboykott Botswanas aufgrund der anhaltenden Verfolgung der Buschleute aufgerufen.

Die Demonstranten verteilten Broschüren an Tourismusfachleute und forderten Besucher zielbewusst auf, den von Survival initiierten Reiseboykott aktiv zu unterstützen, um den freien Zugang der Buschleute für ihr angestammtes Land im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) aufrechtzuerhalten.

Auf der einwöchigen Reisemesse wird Botswanas Tourismus, die zweitgrößte Wirtschaftsbranche des Landes, beworben. In Hochglanzbroschüren werden die Buschleute zu Werbezwecken genutzt, jedoch herrscht in Botswana eine andere Realität, die den Touristen verschwiegen wird.

Die Regierung hindert die Buschleute an der Jagd und vertreibt sie somit von ihrem angestammten Land, sie zwingt die Buschleute zudem, sich für Genehmigungen zu bewerben, um das Land zu betreten. Das erinnert an das umstrittene Passgesetz des Apartheid Regimes in Südafrika, das faktisch auch Familien auseinanderriss.

Survival begann die Kampagne zum Reiseboykott im September 2013, Tausende Reisende verpflichteten sich nicht nach Botswana zu reisen, bis die Regierung den Buschleuten freien Zugang zum CKGR gewährt. Auch Angehörige der Reiseindustrie schließen sich dem Boykott an, wie zum Beispiel Travelpickr, Horizonte Paralelo und Annie Bulmer Travel.

Buschleute werden gewzungen Genehmigungen zu beantragen, um ihr Land im Central Kalahari Game Reserve betreten zu können. © Survival International

Annie Bulmer Travel erklärte: “Es stimmt uns traurig und schockiert uns, dass die Buschleute in Botswana von der Regierung aus ihrem Reservat vertrieben werden. Die Tourismusbehörde macht die Touristen glauben, dass die Buschleute einer der größten Vorteile des Landes sind, doch es scheint, als ob bald keine Buschleute mehr übrig sein werden. Annie Bulmer Travel wird keine Touristen nach Botswana schicken, bis seine indigenen Bewohner mit entsprechender Würde und Respekt behandelt werden.“

Der Umgang mit den Buschleuten in Botswana wurde vielfach kritisiert. Unter anderem der UN-Sonderberichterstatter für indigene Völker und die Afrikanische Kommission für Menschenrechte haben das Verhalten der Regierung Botswanas verurteilt, und auch die internationalen Medien berichteten verstärkt über die Notlage der Buschleute.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte heute: "Die Buschleute werden weiterhin zu Werbezwecken genutzt, um Touristen nach Botswana zu locken. Es ist auf eine Art und Weise ironisch, dass die Regierung die Buschleute gleichzeitig an den Rand der Ausrottung drängt. Der Boykott von Survival zielt darauf ab, dass potenzielle Touristen über die boshaften Masnahmen des Präsidenten Khama informiert werden, die zum Verschwinden der letzten jagenden Buschleute führen könnten. Wenn die Regierung ein Ende des Reiseboykotts herbeiführen will, muss sie einfach die Rechte der Buschleute aufrechterhalten.“

Fragen und Anwtorten zu Survivals Reiseboykott finden Sie hier.

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